Gender Swap – Wie es ist Du zu sein.

Heute bin ich Frau, morgen Mann.  Oder wie jetzt? Vor wenigen Tagen bin ich auf die Künstlergruppe BeAnotherLab gestoßen, die mit dem Projekt „The machine to be another“ die Idee vertritt, dass das bewusste Erleben des Selbst, nur durch das Verstehen des anderen möglich sei. Es ist ein gelungener Versuch, durch digitale Technologien, dem Web und neurowissenschaftlichen Methoden die Welt mal durch andere Augen zu sehen.

through the eyes of another

Das Video zum Künstlerprojekt | Foto: Screenshot vimeo.com/71686981

Das neueste Projekt des interdisziplinären Kunstkollektivs versucht, unter anderem mit Hilfe von Oculus-Rift-Headsets eine Maschine zu konstruieren, die es einem ermöglicht, in die Haut einer anderen Person, eines anderen Geschlechts zu schlüpfen. Und das mit dem schlüpfen ist beinahe wörtlich zu nehmen.

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Porto,


Eine Zeitreise in die Welt der Nachrichten

In Zeitalter des Internets machen sich viele Journalisten Gedanken, wie sie ihre Inhalte innovativ und zugleich übersichtlich darstellen können. Das portugiesische Medienunternehmen SAPO hat eine besonders interessante Form der Visualisierung gewählt: Eine „Zeitmaschine“, mit der man in die letzten 25 Jahre Nachrichten reisen kann.

Maquina do TempoDie „Máquina do Tempo“ (Zeitmaschine) erlaubt es dem Leser, über sieben Millionen Texte aus den letzten 25 Jahren zu entdecken. Dabei kann nach Ereignissen oder berühmten Personen gesucht werden. Über 100.000 Persönlichkeiten haben es in die Datenbank geschafft. Neben allen Artikeln, in denen die Person erwähnt wurde, erhält man auch eine Übersicht über die wichtigsten Zitate und ein Netzwerk, in dem ihre Verbindungen zu anderen Menschen grafisch dargestellt werden. (mehr …)

Paris,


Wie privat ist das Leben der „Musterkinder des Webs“?

In Frankreich wird ein ganz anderes Licht auf die Debatte um Datenschutz und die Sicherung der Privatsphäre geworfen. Mit einem Blick auf angelsächsische Seiten, wie childrenwithswag.tumblr.com oder Tinytimes.com, wirft unter anderem die Zeitung Le Monde die Frage auf: Wie sicher und unbeschwert ist das Kindsein in einer Welt, die zunehmend von der Visualisierungsmacht des Webs beherrscht wird? 

Titelseite Childrenwithswag.trmblr II

Klick. Es sind die kurzen Augenblicke des Kindseins, die durch Bilder des mit-dreckigen-Klamotten-durch-braune-Pfützen-springens oder Kirschkernweitspuckens-im-weißen-Sommerkleid in die vergilbten Seiten des Familienalbums geklebt werden. Und ganz vielleicht werden diese dann später mit der Rückbesinnung an jenes Dasein, fernab konventioneller Vorstellungen bezüglich der eigenen Person, zu einer ganz privaten Erinnerung verwoben.

 Doch mit childrenwithswag.tumblr.com ist das anders.

Zwischen all den Diskussionen um Datenschutzsicherung und dem Erhalt der Privatsphäre, wird Eltern auf dieser Seite die Möglichkeit geboten, die mit Instagram modifizierten Fotos ihrer Kinder in ein öffentliches Album hochzuladen. Für jede Person zugänglich. Für jede Person sichtbar.

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London,


Vom Verlag zur Multi-Medien-Company, wie drei britische Verlage mit dem Trend „Visualisierung“ umgehen.

Durch Computer, Smartphone, Tablet und E-Reader hat sich unser Leseverhalten in den letzten Jahren deutliche verändert. Denn egal wann, wie und wo; egal ob Schrift, Bild, Ton oder Film, wir haben eigentlich immer Zugriff auf alle Informationen, die wir wollen. Kein Wunder also, dass beim Kampf um die Aufmerksamkeit des Publikums die Visualisierung von Daten und Nachrichten immer wichtiger wird. Drei britische Verlage haben auf diesen Trend reagiert und sich deshalb vom Bild des klassischen Verlages gelöst.   (mehr …)



Die Klarheit aus Norwegen

Norwegische Aufgeräumtheit: Das Osloer Opernhaus vor dem Sitz von Aftenposten (hinten links)

Norwegische Aufgeräumtheit: Das Osloer Opernhaus vor dem Sitz von Aftenposten (hinten links)

Wie erreiche ich die Aufmerksamkeit der Leser? Diese Kernfrage stellen sich Journalisten jeden Arbeitstag. Das Internet stellt dabei neue Herausforderungen – aber auch Erleichterungen. Auf der Suche nach Lösungen: Ein langer Streifzug durch die skandinavischen Zeitungsseiten und ein modernes Beispiel.

So ein Mist! Schon wieder den Anschluss verpasst. Enttäuscht stehe ich an der U-Bahn-Haltestelle Slussen in Stockholm und schaue mich halb genervt, halb neugierig um. Die Menschen neben mir sind ausnahmslos mit Ihren Smartphones beschäftigt – keine Seltenheit in diesem Land. Sie scheinen sehr beschäftigt und gebannt von dem, was sie da sehen. Kommunikation Fehlanzeige. Zumindest nicht mit mir. Ich drehe mich herum – und entdecke etwas fast Vergessenes: einen Zeitungsstand. Wie magisch angezogen trete ich näher…

Über Jahre, vielleicht Jahrzehnte war dies die Hauptpräsentations- und Vergleichsfläche für Wortjournalisten. Nur am Zeitungsstand, Kiosk oder der Bahnhofsbuchhandlung konnte man die Schlagzeilen, Nachrichten, Bilder und deren Aufmachung der unterschiedlichen Blätter miteinander vergleichen. Anders heute: Vermutlich bilden die Leute mit den Smartphones neben mir die Mehrheit, wenn es um den Zugang geht, über den die meisten journalistischen Nachrichten an den Leser gelangen. Und doch ist etwas unveränderbar.

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