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Avaaz für mehr Demokratie

“Stimme” auf Farsi, das Petitionen-Portal fördert die Bürgerbeteiligung

 

Seit Freitag (31.05) protestiert Istanbul am Taksim Square. Die Demonstrationen gegen den Bau eines Einkaufszentrums im Geiz Park führte zu Konfrontationen mit der Polizei. Die Gegenbewegung beschwert sich über die Passivität der lokalen Medien, doch dank des Internets breiteten sich die Proteste in der ganzen Welt aus.

 

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Unter dem Hashtag #OccupyGezi versuchen unzählige Tweets die Stille der türkischen Presse auszugleichen.
Foto2Auf livestream erstellten die Demonstranten einen eigenen Video-Kanal:
http://livestre.am/13J7NInterviews und Fotos verbreiteten sich auf Youtube und Tumblr, und eine Avaaz-Petition sammelt bereits über 26.000 Unterschriften, die dem türkischen Regierungschef Erdogan übergeben werden sollen.Ein hochaktuelles Beispiel für unser Mai-Dossier “Medien und Partizipation – Innovative Portale und Medien für die Inklusive in die Gesellschaft”: Sind Portale für Online-Petitionen eine Alternative zum Wandel im demokratischen Entscheidungsprozess?

Online-Petitionen und Wandel

Es gibt zahlreiche von ihnen: Change, 38 Degrees… aber mit über 20 Millionen Mitgliedern wurde das Portal Avaaz dieses Jahr das größte Aktivismus-Netzwerk der Welt. Und trotz des vielleicht etwas abstrakten Ziels “die Lücke zwischen der Welt, die wir haben, und der, die sich die meisten Menschen wünschen, zu schließen”, hat es schon mehrere konkrete Erfolge zu verzeichnen. Gegründet wurde es 2007 von Ricken Patel, und initiierte seitdem mehrere Aktionen. Die Beteiligung im syrischen Aufstand in 2011 sowie die Durchsetzung des Gesetzesprojektes “Ficha Limpa” in Brasilien im letzten Jahr sind nur einige Beispiele.

Mehr als nur Klicken

Avaaz-Kritiker sprechen zwar von einem leeren “clicktivism”, dass ein wahres aktives Engagement durch das unpersönliche, distanzierte Klicken ersetzen würde. Doch, wie Gründer Patel widerspricht, “ist es das, was nach dem Klicken passiert – wie diese Unterstützung angewendet wird -, das unglaublichen Wandel erzeugt”. Avaaz heißt “Stimme” auf Farsi. Und laut Patel, hat die Technologie dem globalen Demokratie-Hunger eine Stimme gegeben. Persönlich, bin ich der Meinung, dass Initiativen wie Avaaz die ersten Schritte im Aufbau eines zukünftigen demokratischen Systems bilden. Diese neue Demokratie wird die Rolle von Parteien und Entscheidungspositionen hinterfragen. Wie Patel zusammenfässt, “werden die nächsten 5 oder 10 Jahren zeigen, ob Regierung und Online-Politik sich in eine Weise neu erfinden können, dass sie eine vernetzte, personalisierte und individualisierte Gesellschaft ansprechen”.

 

Lektorat: Victoria Scherff

1 KOMMENTARE , GEBE EINEN KOMMENTAR AB

  1. Der Teaser klingt noch etwas komisch – magst Du den nochmal überarbeiten? So richtig ist mir nicht klar, was Du meinst.

    Gehört der Artikel in das Dossier zu “Medien und Partizipation”? Bitte füge den Artikel noch in die entsprechenden Kategorien ein und vergiß nicht die Tags/Schlagworte!

    Kannst Du das bitte so schnell wie möglich machen bzw. korrigieren?

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