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Kloutparty – die neue belgische Art zu feiern

Edward Snowden hat es uns gezeigt: Im Internet ist keiner vor Überwachung sicher. Trotzdem tummeln sich auf Facebook, Instagram und Co. immer noch unsere besten Freunde, Kollegen und Nachbarn. Alle posten private Fotos, kommentieren Beiträge und geben ihre intimsten Daten preis. Was bei genauerem Hinsehen bedenklich erscheint wird nun gefeiert – auf den sogenannten Kloutpartys.

Screenshot Klout Score

Was ich heute bei Facebook poste, welches Foto ich bei Instagram hochlade, sollte ich mir inzwischen gut überlegen, denn nicht nur meine Freunde, sondern auch NSA und Co. können meine Daten einsehen. Keinen Gedanken daran verschwenden die Gäste auf der ersten belgischen Kloutparty, die Ende August im „Social Media Club“ in Antwerpen veranstaltet wurde. In den USA ist es bereits Feier-Standard, in Europa müssen sich die Kloutpartys noch etablieren. Doch das sollte nicht mehr lange dauern – die Social Media Elite feiert sich gerne.

Teilnehmen darf nicht jeder

Denn wer mitfeiern möchte muss einiges auf dem Social-Media-Kerbholz haben. Auf einer Kloutparty tanzen und netzwerken dürfen nur Menschen mit einem hohen Klout Score, also einer hohen Reichweite in sozialen Netzwerken. Dieser Wert wird folgendermaßen vom amerikanischen Unternehmen Klout ermittelt:

Screenshot Influence
Erstens wird die Quantität eines Profils gemessen, also wie viele Freunde oder Follower hat ein Nutzer bei den verschiedenen sozialen Netzwerken und wie intensiv kommuniziert er dort. Zweitens wird gemessen wie viele Tweets oder Facebook-Beiträge von anderen Personen kommentiert, geliket oder geteilt werden. Drittens ist es wichtig viele einflussreiche digitale Freunde zu besitzen.
Also je höher der Einfluss einer Person in den sozialen Netzwerken ist, desto höher ist sein Score, der bei Klout einsehbar ist. Das Unternehmen nutzt dafür die Daten von einem Dutzend verschiedenen Diensten wie Facebook, Twitter, Google+ oder Instagram. Der berechnete Klout Score kann zwischen 1 und 100 liegen. Barack Obama kommt auf einen Wert von 99, Justin Bieber erreicht einen von 92.

Eine amüsante Erklärung liefert The Trash Lab:

Social Media im Real Life

Auf der belgischen Kloutparty kam den Partygästen ein hoher Score zu Gute. Wer einen Wert von über 70 besitzt, konnte sich auf der Party mit Champagner oder Sushi den Bauch vollschlagen und wurde anschließend mit einer Limousine nach Hause kutschiert.

Mit diesen Kloutpartys zieht die Social Media Welt in unser reales Leben ein. Unbedenklich ist das nicht, denn wer einen hohen Klout Score erreichen möchte, muss immer mehr über sich selber preisgeben und sein Internetdasein pflegen. Wir werden zum gläsernen Nutzer und geben wir immer mehr private Daten frei, die von dem Unternehmen Klout zentral gesammelt und ausgewertet werden. Einfacher kann man es der NSA nicht machen.

Wer wissen möchte wie der Klout Score sonst noch unser Leben beeinflusst, kann dies im Artikel What Your Klout Score Really Means auf wired.com nachlesen.

Fotos: Screenshot von klout.com

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