Verschlüsseln statt knacken – Hackathons für Cybersecurity

Dieses Wochenende fand in Michigan MHacks statt, der vermutlich größte studentische Hackathon aller Zeiten. Inklusive einflussreichster Sponsoren, wie Facebook, Apple, Google, Twitter und Groupon. Das Potential von tausenden schwitzenden 19-jährigen, in einem Raum mit einem Haufen PCs und Energydrinks ist bekannt. Und Das Konzept wird auch auf Datenschutz angewandt. (more…)

Reykjavik,


„The internet hates me“ // Was passiert wenn ich virtuell ausgezogen werde?

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Aktivismus im Internet ist gefragt. Was passiert aber wenn der Aktivismus an einer falschen Stelle aktiviert wird? Das digitale Zeitalter verschlingt unsere Daten. Je schneller, je mehr, je detailgetreuer desto mehr Ansehen erlangen wir. Doch ist dies immer der beste Weg?

Im folgenden Absatz werden die Gedanken zweier Personen, die sich am selben Ort aufhalten, erläutert.


“The internet hates me”

Person 1:
C.D. Hermelin ist mein Name und ich bin 26 Jahre alt und lebe in Brooklyn. Autor ist mein Beruf und ich geselle mich mit meiner Schreibmaschine in den Central Park (New York) um für die Besucher Geschichten zu schreiben. Einen Preis habe ich für die Geschichten nicht festgesetzt und es ist den Besuchern selbst überlassen wie viel Ihnen meine Geschichten wert sind. Es ist für mich eine spannende Arbeit um mich kreativ auszutoben und dabei anderen Menschen noch einen Teil davon abzugeben.

screenshot_d.c.hermelin_1Das liebevolle Endprodukt: Ein Papierstück mit einer schönen, alten Schreibmaschinenschrift auf dem sie eine Geschichte lesen die in meinen Kopf entstanden ist.

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Zürich,


Von deutscher Angst und schweizerischer Gelassenheit

Konrad Weber ist Journalist beim öffentlich-rechtlichen Schweizer Fernsehen (SRF) und einer der renommierten “30 unter 30″ in der Schweiz. Im Interview mit dietrendblogger.de spricht er über sichere Daten, die Privacy-Mentalität seiner Landsleute und über die Datensammelwut Facebooks.

konrad_weber

Konrad Weber im Einsatz für den SRF. Foto: Manuel Risi

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Gent,


Kloutparty – die neue belgische Art zu feiern

Edward Snowden hat es uns gezeigt: Im Internet ist keiner vor Überwachung sicher. Trotzdem tummeln sich auf Facebook, Instagram und Co. immer noch unsere besten Freunde, Kollegen und Nachbarn. Alle posten private Fotos, kommentieren Beiträge und geben ihre intimsten Daten preis. Was bei genauerem Hinsehen bedenklich erscheint wird nun gefeiert – auf den sogenannten Kloutpartys.

Screenshot Klout Score

Was ich heute bei Facebook poste, welches Foto ich bei Instagram hochlade, sollte ich mir inzwischen gut überlegen, denn nicht nur meine Freunde, sondern auch NSA und Co. können meine Daten einsehen. Keinen Gedanken daran verschwenden die Gäste auf der ersten belgischen Kloutparty, die Ende August im „Social Media Club“ in Antwerpen veranstaltet wurde. In den USA ist es bereits Feier-Standard, in Europa müssen sich die Kloutpartys noch etablieren. Doch das sollte nicht mehr lange dauern – die Social Media Elite feiert sich gerne.

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Geschäftlich auf Nummer Sicher, privat auf die Kacke hauen: Privacy in Schweden

Grundsätzliches Duzen, offene Türen, überall mit Karte zahlen: In Schweden wird locker-flockig auf Transparenz und Vertrauen anstatt auf Big-Brother-Paranoia gesetzt. In welcher Hinsicht äußert sich die Offenheit, wo wird auf Anonymität gesetzt? Ich hab meinen Sonntagspulli angezogen und es euch in diesem Video erklärt.

Teilt gern eure Erfahrungen in Puncto Schweden und Privatsphäre mit mir. Zeugt der offene Umgang mit privaten Daten hier von Post-Privacy oder ist es pure Naivität?

San Francisco,


Das Geschäft mit der Sicherheit

Seit dem NSA-Skandal sorgen sich viele US-Bürger und Firmen um die Sicherheit ihrer Daten. Das bedeutet gleichzeitig volle Auftragsbücher für die Entwickler für Sicherheitssoftware. Die Branche profitiert vom Abhörskandal.

Fast täglich erscheinen neue Meldungen über die Abhörpraktiken von Geheimdiensten. Ein Thema, das mehr und mehr in den Fokus der amerikanischen Öffentlichkeit rückt – spätestens seit nun veröffentlichte Dokumente belegen, dass die NSA massiv die Privatsphäre tausender US-Bürger verletzt hat. Die wachsende Sorge der Amerikaner um die Sicherheit der eigenen Daten ist eine Medaille mit zwei Seiten, denn viele Softwarefirmen nutzen die Gelegenheit und profitieren von dem Abhörskandal: Mit neuen Cloud-Plattformen, Verschlüsselungsprogrammen oder externen Servern schlagen die Softwareentwickler Kapital aus dem beschädigten Sicherheitsgefühl von – privaten und geschäftlichen – Internetnutzern. Das Geschäft boomt.

Kaum eine Softwarefirma, die sich um Sicherheitsfragen kümmert, wächst so schnell wie Axcient. Das im kalifornischen Mountain View ansässige Unternehmen verspricht für seine Privat- und Geschäftskunden ein Rund-um-Sicherheitspaket aller Daten, in jedem Arbeitsschritt – von der einzelnen E-Mail bis zur Sicherung von großen Datensätzen. Zu den vielen Produkten von Axcient gehört unter anderem ein „Backup & Recovery“–System, das eine vollständige Sicherheit aller Kundendaten verspricht: Die auf einem abgelegten Server gespeicherten Files werden nochmals extra auf einem zweiten Server gesichert – ein Backup des Backups.
Wie gut das Sicherheitsgeschäft läuft, belegen die Umsatzzahlen: In den letzten drei Jahren ist der Absatz von
300 000 $ auf knapp zehn Millionen Dollar gestiegen. Zudem wurde Axcient im Juni mit dem prestigeträchtigen HP AllianceOne Partner of the Year Award ausgezeichnet.

Auch Start-Ups verdienen mit dem Sichern von Daten: Todd Thiemann, Vize-Boss des vor zwei Jahren gegründeten IT-Unternehmen PrivateCore, bloggt auf der eigenen Firmenhomepage über Edward Snowdens Enthüllungen und die staatliche Telekommunikationsüberwachung durch die NSA. Eine seiner Sicherheitslösungen ist vCage: Ein von PrivateCore entwickeltes Chiffrierungsprogramm, das Daten verschlüsselt und vor nicht autorisierten Zugriffen schützen soll. Ob die Software gegen PRISM und Co. resistent ist, bleibt offen. Dennoch spricht PrivateCores Erfolg für sich: Die Jury der Fachseite VentureBeat wählte das Silicon-Valley-Unternehmen aus mehreren hundert Bewerbern zum „Best Cloud Start-Up“.

Neben privaten Nutzern und Firmen sind zwischenzeitlich auch die Regierungsstellen in Washington im Cloud-Zeitalter angekommen: Die IQ Businessgroup, eine Consultingfirma, die sich um Softwarefragen kümmert, hat einen Vertrag mit dem Departement of the Interior ausgehandelt: Das US-Pendant zum deutschen Innenministerium zahlt der IQ Businessgroup 50 Millionen Dollar zur Sicherung seiner Daten.

Paris,


Wie privat ist das Leben der “Musterkinder des Webs”?

In Frankreich wird ein ganz anderes Licht auf die Debatte um Datenschutz und die Sicherung der Privatsphäre geworfen. Mit einem Blick auf angelsächsische Seiten, wie childrenwithswag.tumblr.com oder Tinytimes.com, wirft unter anderem die Zeitung Le Monde die Frage auf: Wie sicher und unbeschwert ist das Kindsein in einer Welt, die zunehmend von der Visualisierungsmacht des Webs beherrscht wird? 

Titelseite Childrenwithswag.trmblr II

Klick. Es sind die kurzen Augenblicke des Kindseins, die durch Bilder des mit-dreckigen-Klamotten-durch-braune-Pfützen-springens oder Kirschkernweitspuckens-im-weißen-Sommerkleid in die vergilbten Seiten des Familienalbums geklebt werden. Und ganz vielleicht werden diese dann später mit der Rückbesinnung an jenes Dasein, fernab konventioneller Vorstellungen bezüglich der eigenen Person, zu einer ganz privaten Erinnerung verwoben.

 Doch mit childrenwithswag.tumblr.com ist das anders.

Zwischen all den Diskussionen um Datenschutzsicherung und dem Erhalt der Privatsphäre, wird Eltern auf dieser Seite die Möglichkeit geboten, die mit Instagram modifizierten Fotos ihrer Kinder in ein öffentliches Album hochzuladen. Für jede Person zugänglich. Für jede Person sichtbar.

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Edward Snowden vs. NSA: “Versteck Dich, traue keiner kommerziellen Kryptosoftware, speichere sensible Daten nur auf internetlosen Computern”

Der englische Guardian und seine Reporter hatten schon einiges zu tun, seitdem sie die Dokumente der NSA-Spitzeleien aufdeckten, die ihnen Edward Snowden zuspielte: zertrümmerte Festplatten, Durchsuchungen, längere Flugplatzaufenthalte. Bruce Schneier, Berkman Center for Internet and Society at Harvard Law School, hat in einem Artikel nun veröffentlicht, wie man sich gegen Spionage schützen kann: einfach mal offline sein.

Seitdem die NSA-Affäre durch den Medienwald rauscht, reichen sich die Anleitungsartikel für sicheres Internetsurfen auf den Top-Positionen der Online-Zeitungen die Klinke in die Hand: “Wie kann ich sichere Emails versenden?” “Wie nutze ich das TOR-Netzwerk?” “Welche Kryptographie-Programme gibt es?”

Bruce Schneiers relativ kurze aber umso bemerkenswerte Liste vermag einige dieser Fragen beantworten, vor allem aber zeigt sie wieviel grundsätzliches Mißtrauen ein Internetnutzer mitbringen muss, wenn er sich relativ sicher sein will, dass seine Daten nicht beim amerikanischen Geheimdienst landet: (more…)