Die Klarheit aus Norwegen

Norwegische Aufgeräumtheit: Das Osloer Opernhaus vor dem Sitz von Aftenposten (hinten links)

Norwegische Aufgeräumtheit: Das Osloer Opernhaus vor dem Sitz von Aftenposten (hinten links)

Wie erreiche ich die Aufmerksamkeit der Leser? Diese Kernfrage stellen sich Journalisten jeden Arbeitstag. Das Internet stellt dabei neue Herausforderungen – aber auch Erleichterungen. Auf der Suche nach Lösungen: Ein langer Streifzug durch die skandinavischen Zeitungsseiten und ein modernes Beispiel.

So ein Mist! Schon wieder den Anschluss verpasst. Enttäuscht stehe ich an der U-Bahn-Haltestelle Slussen in Stockholm und schaue mich halb genervt, halb neugierig um. Die Menschen neben mir sind ausnahmslos mit Ihren Smartphones beschäftigt – keine Seltenheit in diesem Land. Sie scheinen sehr beschäftigt und gebannt von dem, was sie da sehen. Kommunikation Fehlanzeige. Zumindest nicht mit mir. Ich drehe mich herum – und entdecke etwas fast Vergessenes: einen Zeitungsstand. Wie magisch angezogen trete ich näher…

Über Jahre, vielleicht Jahrzehnte war dies die Hauptpräsentations- und Vergleichsfläche für Wortjournalisten. Nur am Zeitungsstand, Kiosk oder der Bahnhofsbuchhandlung konnte man die Schlagzeilen, Nachrichten, Bilder und deren Aufmachung der unterschiedlichen Blätter miteinander vergleichen. Anders heute: Vermutlich bilden die Leute mit den Smartphones neben mir die Mehrheit, wenn es um den Zugang geht, über den die meisten journalistischen Nachrichten an den Leser gelangen. Und doch ist etwas unveränderbar.

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Stockholm,


Konzentration als Königsweg

An der Zukunft schrauben? Svenska Dagbladet

An der Zukunft schrauben? Svenska Dagbladet
(Quelle: sverigesradio.se; Foto: Frida Hedberg/SCANPIX)

Fehlende Bezahlkultur oder Wertschätzung im Netz? Auch der schwedische Journalismus beklagt das Zeitungssterben. Sparmaβnahmen im Svenska Dagbladet und ein neues Entwicklungsunternehmen im Medienkonzern Stampen, die Maβnahmen könnten unterschiedlicher nicht sein. Ein Vergleich.

Ende September machte die Traditionszeitung Svenska Dagbladet negative Schlagzeilen mit der Ankündigung der Schlieβung ihrer Sportredaktion im Rahmen eines gröβeren Sparpaketes. „Der Verband versteht, dass die Zeitung mehr Richtung digitaler Journalismus gehen muss”, zitierte die Konkurrenz Dagens Nyheter Thomas Berglund, Wortführer des Journalistenverbundes im Svenska Dagbladet, „aber man hat es in der falschen Weise und unter Druck getan.” Was sagt Berglund wohl zum Konzept von Mktmedia?

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