Stockholm,


Innovation nur durch Integration

Schwarzer Fernsehschirm dank Internet: Eine Frontstellung?

Schwarzer Fernsehschirm dank Internet: Eine Frontstellung?

IKEA – die schwedische Botschaft unter den Unternehmen – überraschte im vergangenen April mit der Ankündigung, jetzt auch Fernseher ins Angebot aufzunehmen. Mich quält dabei weniger die Angst vor fehlenden Schrauben als die Frage: Hat dieses Gerät überhaupt eine Chance gegen das Internet?

Spätestens Kinder der 70er kennen das TV-Gerät als bestimmendes Alltagsmedium. Seit dieser Zeit ist der Fernsehkonsum in Deutschland fast kontinuierlich gestiegen, erreichte zuletzt fast vier Stunden pro Tag. Doch in Schweden sinkt die Fernsehzeit junger Menschen zwischen 15 und 24, von 2009 bis 2011 nahm sie um 18 Minuten ab: zu Gunsten des Internets. Doch ist wirklich ein Kampf zwischen den zwei Medien zu erwarten?

Carolina Nyman, Chefin einer Filiale der skandinavischen Möbelkette Bolia bestätigte gegenüber Dagens Nyheter, dass es einen neuen Trend bezogen auf den Status des Fernsehens gibt: Viele Kunden träumten von einer Möblierung, die vom Möbeltrend der 50er und 60er inspiriert sei – wo der Fernseher noch kein „Hausgott“ war. Warum bringt IKEA also gerade jetzt Möbel mit integriertem Fernseher auf den Markt? (mehr …)

Strasbourg,


Fernsehen für Bello: DogTV als neuer Babysitter für allein gelassene Hunde

Das amerikanische Fernsehen geht vor die Hunde – und zwar im wörtlichen Sinne! Der Kabelsender DogTV bietet 24/7 digitales Fernsehen für Bello & Co.

Auf den Hund gekommen: DogTV bietet dem medienaffinen Vierbeiner Programme aus den Bereichen Stimulation, Relaxen und Verhalten.

Müssen Sie auch manchmal Ihr Haus ohne Ihren Hund verlassen? Kehren Sie dann zurück und ihr allein gelassener Hund hat eines der folgenden Dinge getan: Ihren Lieblingsstuhl zerstört, den Mülleimer umgekippt oder sein Geschäft auf dem Teppich verrichtet – dann hat ihr Hund Langeweile. Man ahnt schon, wie der Werbespot weitergeht: DogTV bietet die Lösung für all diese Probleme – und schafft obendrein schuldbewussten Hundebesitzern ein ruhiges Gewissen.

Hundgerechtes Fernsehen statt Serien und Kochshows

Statt seinen Hund mit Serien und Kochshows aus dem alltäglichen Fernsehprogramm zu berieseln, kann der fürsorgliche Tierfreund seit Anfang des Jahres seinem allein gelassenen Vierbeiner nun hundgerechtes Fernsehen bieten. DogTV hat Sendungen aus den Bereichen Stimulation, Relaxen und Verhalten im Angebot.

Die Website erklärt auch gleich wie die Programme wirken sollen. Die Sendungen aus dem Ressort „Stimulation“ sollen anregende Bilder und spannende Geräusche aus der „echten Welt“ bieten, um den fernsehversierten Hund zum Laufen anzuregen. Im Beispielvideo ist dann ein vergnügter Hund zu sehen, der bei meditativer Musik durchs Maisfeld springt. Der Kameramann hat die Sprünge zusätzlich aus Perspektive des Hundes aufgenommen. Bei solch anregenden Bildern hofft man dann allerdings insgeheim, sein eigener Hund möchte nicht so durchs Wohnzimmer springen und dabei selbstvergessen Stehlampe und Mobiliar umwerfen. (mehr …)

Montevideo,


Das Arte-Prinzip in Lateinamerika – Doctv

Nicht nur in Europa arbeiten immer mehr Fernsehanstalten zusammen. Auch auf anderen Kontinenten entdeckt man die Kraft der Zusammenarbeit. In Lateinamerika haben 14 Staaten weitreichende Kooperationen verabschiedet. 

Stolz zeigen drei Damen und ein Herr ihre Mate-Gefäße.

„Todo sobre mi Mate“, Der diesjährige Gewinner des Doctv-Wettbewerbes aus Uruguay dokumentiert den Weg des Nationalgetränks Mate. Foto: Doctv Latinoamérika

Beinah lautlos vollzog sich vor über 20 Jahren die Gründung des deutsch-französischen Kulturkanals Arte. Was zunächst als Eliteprojekt begann, ist längst massentauglich geworden. Ähnliche zaghafte Versuche gibt es seit einiger Zeit in Lateinamerika. Der iberoamerikanische Kulturraum mit seinen fast 600 Millionen Einwohnern verspricht dabei eine größere Reichweite. Das Pilotprojekt Doctv erinnert stark an das Prinzip Arte.

Von der Produktion bis zur Ausstrahlung
Die 14 lateinamerikanische Staaten Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Kolumbien, Kuba, Ecuador, Mexico, Panama, Peru, Puerto Rico, Uruguay und Venezuela verabschiedeten im Jahr 2005 das Pilotprojekt Doctv Latinoamérika. Die teilnehmenden Staaten verpflichten sich dabei zur gemeinsamen Produktion, Finanzierung und Ausstrahlung von Filmprojekten.

Den kulturellen Austausch fördern
Ziel ist es, den kulturellen Austausch zwischen den Ländern und damit die weltweite Wahrnehmung der iberoamerikanischen Kultur zu fördern. Den Anfang machen wie schon bei Arte Filme mit besonderem kulturellen Anspruch. Einmal im Jahr kürt jedes Teilnehmerland besondere Dokumentarfilm-Projekte, die im Anschluss finanziert und produziert werden. Die Ausstrahlung erfolgt regional über die öffentlichen Fernsehanstalten. Besonders Filmprojekte aus kleinen Staaten bekommen damit Zugang zu einem ungewohnt großen Publikum.

Sony Spin, Fox Sports Latinoamérika oder teleSur
Von Juni bis Oktober 2012 erfolgt die Ausstrahlung des bereits dritten Durchlaufs. Länderübergreifende Fernsehproduktionen sind in Lateinamerika an sich keine Seltenheit. Sony Spin (die lateinamerikanische Variante des japanischen Anime-Kanals Animax), Fox Sports Latinoamérika oder teleSUR (ähnlich CNN jedoch mit Fokus auf Lateinamerika) haben es bereits vorgemacht. Länderübergreifende Produktionen mit einem solchen Ausmaß waren jedoch bislang rar. Wer weiß, was Doctv Latinoamérika noch bevorsteht.



Das Fernsehen der Zukunft – in 3D auf dem Tablet?

Screenshot von http://z.zspace.com/about-zspace/

Screenshot von http://z.zspace.com/about-zspace/

Fernseher – große, graue Kästen, die an der Wand hängen oder im Regal stehen? Die Wirklichkeit sieht mittlerweile anders aus. Fernsehsendungen werden über die Mediathek konsumiert und zwar eher mobil als am festen Rechner. Man liegt gemütlich auf der Couch und guckt nicht an die Wand, sondern auf ein Pad oder einen Tablet-PC.

Aber selbst auf diesen neuen Geräten bleibt das Fernsehen flach: im übertragenen Sinne weil die Sender noch zu wenig daraus machen, dass man mit dem Zuschauer nicht mehr nur über die Fernbedienung kommunizieren kann. Aber das Bild bleibt selten zweidimensional – während man kaum noch Kino ohne 3D sehen kann, gibt es weder gute Sendungen noch gute Geräte für 3D-Fernsehen.

Ändern kann sich das mit dem z-Space der kalifornischen Firma infinite Z. Wie das Techblog Mashable berichtet, arbeiten die Entwickler an einer 3D-Darstellung auf einem Pad:

The system is able to work exactly like a monitor as well, meaning that Infinite Z is smart enough to distinguish between a 3D-programmed experience and regular software. But once it begins projecting software that takes advantage of the system’s SDK, stereoscopic images behave as 3D images through the company’s proprietary glasses.

Man benötigt also noch eine 3D-Brille, aber auf dem Tablet kann man direkt 3D-Inhalte konsumieren und verändern. Die naheliegendsten Antwort für die Entwickler sind Architekten, aber wie wäre es denn, wenn man ein Fußballspiel in 3D direkt vor einem sehen könnte? Oder die Couch aus Wetten dass direkt auf dem Tablet fast anfassen könnte.

Salamanca,


Dual-Viewing für ein harmonisches Familienleben

Telenovelas prägen das spanische Familienleben. Das Sendeformat, das seinen Urspung in den 1950er Jahren in Lateinamerika hatte, ist in Spanien längst Teil der Kultur. Täglich laufen etwa 34 Seifenopern die tragische Liebe, schwere Schicksale, dramatische Entscheidungen, große Emotionen und unschürbare Leidenschaften eindrucksvoll vorführen. Dabei gibt es natürlich auch je nach Generation verschiedene Zuschauerpräferenzen. Was macht man also, wenn die Lieblungstelenovela der 15-jährigen Alejandra nun zur selben Zeit ausgestrahlt wird, wie die ihres Opas?

Die neue streitarme Lösung dazu bieten Dual-View Fernseher, welche zwei Programme gleichzeitig senden:

Quelle: (Heise Online)

Dazu benötigt man eine spezielle Active-Shutter-Brille, die sich dann mit dem gewünschten Programm per Knopfdruck synchronisiert. Am Ende der Brillenbügel befinden sich kleine Lautsprecher, sodass jeder den jeweilszugehörigen Ton vernehmen kann.

Die Technik des Dual-Viewings wurde den 3D-Bildschirmen entlehnt, welche unter anderem mit diesem Feature Zockern dazu verhalf, zwei Spielern je ihre eigene Ansicht gleichzeitig zu ermöglichen. Im Gegensatz zu der Bild-in-Bild-Funktion, bei welcher ein Programm stark verkleinert und ohne Sound widergegeben wurde, kann nun der gesamte Display für beide Darstellungen genutzt werden.

 (Quelle: Clara Kowarsch)

Im ersten Teil dieses kurzen BBC-Beitrags erhält man einen Eindruck von der Funktionsweise des Dual-Viewings. Nicht nur das spanische Familienleben kann dadurch einträchtiger werden, sondern auch so manch langjährige Beziehung…

Lyon,


Fernsehen: Wo bleibt die französische Revolution?

Teleglu und Devant La TéléAn den Fernsehabend von früher, an dem die Augen pünktlich ab 20:15 Uhr ununterbrochen gebannt auf dem Bildschirm hafteten, habe ich noch vage Erinnerungen. Obwohl wir immer mehr Zeit mit dem Fernsehprogramm verbringen, erfährt selbiges längst nicht mehr so viel Aufmerksamkeit wie bzw. eine andere Art von Aufmerksamkeit als früher. Die Zeiten, in denen sich der Zuschauer vollkommen passiv vor den Fernseher setzte, sind längst passé. Neben dem Fernsehbildschirm sind viele noch mit dem sogenannten „second screen“ beschäftigt, also dem Laptop oder Smartphone. Während die Lieblingsserie im TV läuft, kann man auf der Facebook-Seite des Senders ein „Gefällt mir“ hinterlassen, die Kommentare anderer Zuschauer auf Twitter live mitverfolgen und die Google-Plus-Kreise über einen gelungenen Fernsehabend informieren.

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