Reykjavik,


„The internet hates me“ // Was passiert wenn ich virtuell ausgezogen werde?

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Aktivismus im Internet ist gefragt. Was passiert aber wenn der Aktivismus an einer falschen Stelle aktiviert wird? Das digitale Zeitalter verschlingt unsere Daten. Je schneller, je mehr, je detailgetreuer desto mehr Ansehen erlangen wir. Doch ist dies immer der beste Weg?

Im folgenden Absatz werden die Gedanken zweier Personen, die sich am selben Ort aufhalten, erläutert.


“The internet hates me”

Person 1:
C.D. Hermelin ist mein Name und ich bin 26 Jahre alt und lebe in Brooklyn. Autor ist mein Beruf und ich geselle mich mit meiner Schreibmaschine in den Central Park (New York) um für die Besucher Geschichten zu schreiben. Einen Preis habe ich für die Geschichten nicht festgesetzt und es ist den Besuchern selbst überlassen wie viel Ihnen meine Geschichten wert sind. Es ist für mich eine spannende Arbeit um mich kreativ auszutoben und dabei anderen Menschen noch einen Teil davon abzugeben.

screenshot_d.c.hermelin_1Das liebevolle Endprodukt: Ein Papierstück mit einer schönen, alten Schreibmaschinenschrift auf dem sie eine Geschichte lesen die in meinen Kopf entstanden ist.

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Lyon,


Viel Lärm um Einiges – Der #aufschrei gegen Alltagssexismus

Es geht ein Aufschrei durch das Netz. Den Anstoß für die Debatte gab der Vorwurf unpassenden, anzüglichen Verhaltens einer Stern-Journalistin gegen den gerade erst ernannten Spitzenkandidaten der FDP für die Bundestagswahl, Rainer Brüderle. In der deutschen Twitter-Gemeinde schaffte es der Hashtag #aufschrei, mit Hilfe dessen Frauen und auch Männer ihre Geschichten über alltäglichen Sexismus erzählen, binnen Stunden zum Trending Topic. Gegen Nachmittag initiierte @Everydaysexism aus Solidarität mit den deutschen Zwitscherern ein englischsprachiges Gegenstück: #outcry.

In Frankreich gibt es seit fast einem Jahr das Blogprojekt Vie de meuf. Das Wort „meuf“ ist eine jugendsprachliche Abwandlung des Wortes „femme“, also Frau. Obwohl in Frankreich beispielweise die Vereinbarung von Familie und Karriere durch gute Kita-Betreuung für Frauen deutlich einfacher ist als in Deutschland, gibt es auch im Nachbarland noch genügend Baustellen: Frauen verdienen durchschnittlich 27% weniger als ihre männlichen Kollegen, erledigen trotz allem etwa 80% der Pflichten im Haushalt usw. Neben diesen offensichtlichen Missständen ist es jedoch der alltägliche Sexismus, der – eben – alltäglich und daher nicht erwähnenswert erscheint. Auf dem, zugegeben optisch wenig ansprechenden, offenen Blog von Vie de meuf, können Frauen ihre Erlebnisse schildern, in denen sie Diskriminierungen ausgesetzt waren.

Es bleibt zu hoffen, dass der Aufschrei auch ein wenig nachhallen kann und morgen nicht schon wieder in Vergessenheit geraten ist.