Keemotion- Sportvideos produzieren ohne Kameramann

Kameramänner, Produktionstechniker, Kabelhalter- adieu! Benötigt wird nur ein Tablet, das mit den speziellen Keemotion-Kameras verbunden ist- et voilá: die Produktion der Aufnahme eines Sportspiels erfolgt automatisch.

 

Das Startup-Unternehmen „Keemotion“ hat eine Technologie entwickelt, die es ermöglicht, ein Sport-Event ohne menschliches Eingreifen kostengünstig zu filmen. Das Harvard Basketball-Team gehört zu den ersten Kunden. Für die Produktion von Sportaufzeichnungen und für alle Spielbeteiligten- Trainer, Spieler oder Organisatoren- bringt die Aufnahme mit der neuen Technologie vor allem Kostenreduzierung, Komfort und neue Möglichkeiten. Aufnahmen mit Keemotion könnten aber auch die Arbeit von Sportjournalisten verändern.

Was wäre, wenn ein Roboter den Kameramann ersetzen würde?

Das ist die Leitfrage der Gründer von Keemotion gewesen. Die Zusammenarbeit mit Prof. Devleeschouwer von der Université Catholique de Louvain (UCL) machte es möglich: Durch seine Forschungen konnte eine patentierte Methode entwickelt werden, die automatisch audiovisuelle Bewegungen während eines Sportspiels mithilfe eines Algorythmus erkennt. Die Bewegungserkennung ist dynamisch und wird an den Spielverlauf angepasst: wichtige Ereignisse und Spieler werden fortlaufend eingefangen.

Die Aufgaben eines Filmtechnikers und –produzenten scheinen hiermit getan… (mehr …)



Schweizer Social-TV-Sender Joiz wird in Deutschland starten

Das Medienbranchenportal meedia berichtet, dass der Schweizer Sender Joiz im Sommer in Deutschland starten wird. Schwerpunkt des Senders ist ein interaktives Format:

„Bei uns ist die Interaktion mit dem Publikum keine Marketingfloskel, sondern unsere DNA“, so CEO Alexander Mazzara. „Joiz gibt es nun seit knapp zwei Jahren in der Schweiz. Natürlich haben wir in dieser Zeit viel gelernt. Es ist eine Herausforderung, wenn das Publikum jederzeit eingreifen kann, die Resonanz so direkt ist und der Ausgang mancher Sendung eher ungewiss.“

Robert Vossen schreibt dazu auf Basic Thinking:

Ein bisschen wie das junge MTV auf Droge. Zwar kann ich den Live-Stream in den USA nicht sehen und verstehe wegen des Schweizerdeutsch nahezu gar nichts, aber das Format „Living Room“ erinnert doch ein wenig an MTV TRL mit gekürztem Budget. Daran ist grundsätzlich nichts falsch, denn VIVA und MTV waren jahrelang die Spielwiesen der deutschen Fernsehlandschaft, die heutige Größen wie Joko und Klaas, Nora Tschirner, Christian Ulmen, Daniel Hartwig, Matthias Opdenhövel, Oliver Pocher oder Stefan Raab hervorgebracht haben.

Was denkt Ihr? Gibt es in Deutschland Bedarf für einen Social-TV-Sender? Oder können die Senderangebote wie ZDF Neon diese interaktiven Formate genug abdecken?



Oktober-Dossier „Social Media Kuratierungstools für Journalisten“ und Rückblick auf das September Dossier „Future of TV“

Ein Teil der Trendblogger-Redaktion mit Referent Bernd Oswald

Im Monat Oktober wird es sich bei den Trendbloggern um Tools für Journalisten drehen, die das Kuratieren von Social Media Inhalten erleichtern sollen.

Bernd Oswald hat gestern in seinem Vortrag in der offenen und virtuellen Redaktionskonferenz die Unterschiede zwischen Aggregieren und Kuratieren erklärt, einige Tools wie Storify, Scoop.it oder Diigo erläutert, aber auch gemahnt, dass Kuratierung immer einen Kontext benötigt, der geschaffen werden muss.

Jetzt sind wir gespannt, was die Trendblogger und Trendbloggerinnen an spannenden Tools und Medientrends in ihren Ländern finden. Die Aufgabe besteht darin, zu recherchieren,

  • welche Reichweite bekannte Social Media Tools wie Storify in den Ländern der Trendblogger haben
  • ob es spannende Social Media Tools in den Ländern gibt, die das Kuratieren von Inhalten erleichtern
  • Online-Zeitungen oder Blogs zu finden, die auf besonders gute Weise Social Media Inhalte mit journalistischen Inhalten verknüpfen,
    • oder
  • eine Mediendebatte in dem Land der Trendblogger mit Storify oder Scoop.it zu visualisieren und diese hier im Blog einzubetten.

Bernd Oswald hat in der Redaktionskonferenz auch eine kurze Blattkritik gemacht und wertvolle Tipps gegeben. Der Rückblick auf die Artikel des Monats September zu „Future of TV“ zeigt schon jetzt, dass es sehr spannend ist, welche Verknüpfungs- und Diskussionspunkte es bei den verschiedenen Artikeln gibt. Hier nochmal die Übersicht: (mehr …)

Montevideo,


Das Arte-Prinzip in Lateinamerika – Doctv

Nicht nur in Europa arbeiten immer mehr Fernsehanstalten zusammen. Auch auf anderen Kontinenten entdeckt man die Kraft der Zusammenarbeit. In Lateinamerika haben 14 Staaten weitreichende Kooperationen verabschiedet. 

Stolz zeigen drei Damen und ein Herr ihre Mate-Gefäße.

„Todo sobre mi Mate“, Der diesjährige Gewinner des Doctv-Wettbewerbes aus Uruguay dokumentiert den Weg des Nationalgetränks Mate. Foto: Doctv Latinoamérika

Beinah lautlos vollzog sich vor über 20 Jahren die Gründung des deutsch-französischen Kulturkanals Arte. Was zunächst als Eliteprojekt begann, ist längst massentauglich geworden. Ähnliche zaghafte Versuche gibt es seit einiger Zeit in Lateinamerika. Der iberoamerikanische Kulturraum mit seinen fast 600 Millionen Einwohnern verspricht dabei eine größere Reichweite. Das Pilotprojekt Doctv erinnert stark an das Prinzip Arte.

Von der Produktion bis zur Ausstrahlung
Die 14 lateinamerikanische Staaten Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Kolumbien, Kuba, Ecuador, Mexico, Panama, Peru, Puerto Rico, Uruguay und Venezuela verabschiedeten im Jahr 2005 das Pilotprojekt Doctv Latinoamérika. Die teilnehmenden Staaten verpflichten sich dabei zur gemeinsamen Produktion, Finanzierung und Ausstrahlung von Filmprojekten.

Den kulturellen Austausch fördern
Ziel ist es, den kulturellen Austausch zwischen den Ländern und damit die weltweite Wahrnehmung der iberoamerikanischen Kultur zu fördern. Den Anfang machen wie schon bei Arte Filme mit besonderem kulturellen Anspruch. Einmal im Jahr kürt jedes Teilnehmerland besondere Dokumentarfilm-Projekte, die im Anschluss finanziert und produziert werden. Die Ausstrahlung erfolgt regional über die öffentlichen Fernsehanstalten. Besonders Filmprojekte aus kleinen Staaten bekommen damit Zugang zu einem ungewohnt großen Publikum.

Sony Spin, Fox Sports Latinoamérika oder teleSur
Von Juni bis Oktober 2012 erfolgt die Ausstrahlung des bereits dritten Durchlaufs. Länderübergreifende Fernsehproduktionen sind in Lateinamerika an sich keine Seltenheit. Sony Spin (die lateinamerikanische Variante des japanischen Anime-Kanals Animax), Fox Sports Latinoamérika oder teleSUR (ähnlich CNN jedoch mit Fokus auf Lateinamerika) haben es bereits vorgemacht. Länderübergreifende Produktionen mit einem solchen Ausmaß waren jedoch bislang rar. Wer weiß, was Doctv Latinoamérika noch bevorsteht.



Das Fernsehen der Zukunft – in 3D auf dem Tablet?

Screenshot von http://z.zspace.com/about-zspace/

Screenshot von http://z.zspace.com/about-zspace/

Fernseher – große, graue Kästen, die an der Wand hängen oder im Regal stehen? Die Wirklichkeit sieht mittlerweile anders aus. Fernsehsendungen werden über die Mediathek konsumiert und zwar eher mobil als am festen Rechner. Man liegt gemütlich auf der Couch und guckt nicht an die Wand, sondern auf ein Pad oder einen Tablet-PC.

Aber selbst auf diesen neuen Geräten bleibt das Fernsehen flach: im übertragenen Sinne weil die Sender noch zu wenig daraus machen, dass man mit dem Zuschauer nicht mehr nur über die Fernbedienung kommunizieren kann. Aber das Bild bleibt selten zweidimensional – während man kaum noch Kino ohne 3D sehen kann, gibt es weder gute Sendungen noch gute Geräte für 3D-Fernsehen.

Ändern kann sich das mit dem z-Space der kalifornischen Firma infinite Z. Wie das Techblog Mashable berichtet, arbeiten die Entwickler an einer 3D-Darstellung auf einem Pad:

The system is able to work exactly like a monitor as well, meaning that Infinite Z is smart enough to distinguish between a 3D-programmed experience and regular software. But once it begins projecting software that takes advantage of the system’s SDK, stereoscopic images behave as 3D images through the company’s proprietary glasses.

Man benötigt also noch eine 3D-Brille, aber auf dem Tablet kann man direkt 3D-Inhalte konsumieren und verändern. Die naheliegendsten Antwort für die Entwickler sind Architekten, aber wie wäre es denn, wenn man ein Fußballspiel in 3D direkt vor einem sehen könnte? Oder die Couch aus Wetten dass direkt auf dem Tablet fast anfassen könnte.

London,


Youview – die Zukunft des (britischen) Fernsehens?

In Großbritannien erregt die in diesem Sommer gestartete  TV-Plattform YouView Aufsehen.

Zusammen fernsehen - bald Vergangenheit?

Leere Straßen und überfüllte Kneipen und Wohnzimmer. In den sechziger Jahren gute Indizien dafür, dass in der ARD gerade die Krimiserie „Stahlnetz“ ausgestrahlt wird. Der Begriff  Straßenfeger, der in dieser Zeit geprägt wurde, gehört schon jetzt der Vergangenheit an. Besonders jüngere Generationen richten sich nicht mehr nach starren Sendezeiten. Die Lieblingsserie wird wann immer man will im online Stream angeschaut und ein paar Klicks genügen um den Gong der Tagesschau auch nach Punkt Acht Uhr abends ertönen zu lassen.

Das YouView Logo

Youview ist die Antwort der britischen Rundfunkgrößen BBC, ITV sowie Channel 4 und 5 auf diese Entwicklung. Die IPTV Plattform ermöglicht den NutzerInnen Live-Sendungen anzuhalten und zurück zu spulen sowie in der Zukunft liegende Sendungen zum Aufzeichnen vorzumerken. Bis hierhin noch nichts allzu besonderes. Was Youview wirklich interessant macht, ist die Welt sogenannter On-Demand und Catch-Up Angebote, die sich durch das einfache Drücken eines einzigen Knopfs auf der Youview-Fernbedienung eröffnet. Catch-Up bedeutet, dass man das Programm der involvierten Sender bis zu einer Woche später noch abrufen kann, während On-Demand Angebote hier noch weiter gehen und die Nutzer auf einen großen Pool von Filmen, Serien und Musik zugreifen lassen.

Die Box in der so viel stecken soll

Revolutionär – ein Wort das nicht selten in Zusammenhang mit Youview fällt. Von der technischen Seite her bietet Youview zugegebenermaßen wenig, was nicht schon da gewesen wär. Dennoch, so betonen nicht nur die Macher des Produkts, sondern auch die Mehrzahl der KommentatorInnen, ist die TV-Plattform ein bedeutender Schritt in der  Geschichte des Fernsehens. Die einfache Bedienung und die Tatsache, dass YouView kostenlos ist, machen diese Plattform aus. YouView soll somit eine Alternative sein für all diejenigen, denen PayTV zu kostspielig ist oder denen das Abrufen der gewünschten Inhalte durch verschiedene Geräte zu kompliziert ist. Brilliantly simple and simply brilliant – das Eigenlob der YouView–Macher soll Menschen ansprechen, die nur an einem Ort fernsehen wollen – nämlich auf ihrem Fernseher. Ist YouView erfolgreich wäre das somit ein Schritt weg von dem Multiscreen-Prinzip: Im Wohnzimmer würde nur noch auf einen Bildschirm geguckt, da mit YouView der Fernseher alles kann, wozu man sonst verschiedene Geräte bräuchte.
Ganz so wie geplant verlief der Start von YouView jedoch nicht. Das Projekt sollte eigentlich schon 2010 auf Sendung gehen. Vor allem wegen Bedenken der britischen Medienbehörde bezüglich der Rolle des öffentlich-rechtlichen Senders BBC musste der Start jedoch wiederholte Male verschoben werden. Die zwei Jahre wurden auch von der Konkurrenz eifrig genutzt und beispielsweise Sky kann nun mit sehr ähnlichen Angeboten aufwarten. Des Weiteren bezweifeln Kritiker, dass die von YouView anvisierten Pay-TV Verweigerer den stolzen Kaufpreis von 300 Pfund (ca. 375 Euro) zahlen wollen.
Ob Youview ein Erfolg wird, muss sich somit noch zeigen. Was aber für die meisten außer Frage steht ist, dass die Zukunft des Fernsehens „smart“ ist, dass also Smart TVs, die wie Youview das reguläre Fernsehprogramm mit Internetinhalten verbinden, an Bedeutung gewinnen werden.

Salamanca,


Dual-Viewing für ein harmonisches Familienleben

Telenovelas prägen das spanische Familienleben. Das Sendeformat, das seinen Urspung in den 1950er Jahren in Lateinamerika hatte, ist in Spanien längst Teil der Kultur. Täglich laufen etwa 34 Seifenopern die tragische Liebe, schwere Schicksale, dramatische Entscheidungen, große Emotionen und unschürbare Leidenschaften eindrucksvoll vorführen. Dabei gibt es natürlich auch je nach Generation verschiedene Zuschauerpräferenzen. Was macht man also, wenn die Lieblungstelenovela der 15-jährigen Alejandra nun zur selben Zeit ausgestrahlt wird, wie die ihres Opas?

Die neue streitarme Lösung dazu bieten Dual-View Fernseher, welche zwei Programme gleichzeitig senden:

Quelle: (Heise Online)

Dazu benötigt man eine spezielle Active-Shutter-Brille, die sich dann mit dem gewünschten Programm per Knopfdruck synchronisiert. Am Ende der Brillenbügel befinden sich kleine Lautsprecher, sodass jeder den jeweilszugehörigen Ton vernehmen kann.

Die Technik des Dual-Viewings wurde den 3D-Bildschirmen entlehnt, welche unter anderem mit diesem Feature Zockern dazu verhalf, zwei Spielern je ihre eigene Ansicht gleichzeitig zu ermöglichen. Im Gegensatz zu der Bild-in-Bild-Funktion, bei welcher ein Programm stark verkleinert und ohne Sound widergegeben wurde, kann nun der gesamte Display für beide Darstellungen genutzt werden.

 (Quelle: Clara Kowarsch)

Im ersten Teil dieses kurzen BBC-Beitrags erhält man einen Eindruck von der Funktionsweise des Dual-Viewings. Nicht nur das spanische Familienleben kann dadurch einträchtiger werden, sondern auch so manch langjährige Beziehung…

London,


2Wie, wo, wann und wie viel? Du entscheidest: Pay-TV On-Demand!

Die Art Fernzusehen hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Die Zeiten in denen man sich vor den Fernseher gesetzt hat um mal zu schauen was so läuft sind vorbei. Die meisten Zuschauer wollen selber bestimmen wie, wann und wo sie was schauen wollen. England bietet da eine große Bandbreit von legal Möglichkeiten TV On-Demand oder via Catch-Up zu konsumieren.

Das IPTV, früher von BT Vision und TalkTalk-TV dominiert wurde im July diesen Jahres von kostenfreien YouView revolutioniert. Auch via Kabel kann man individuell fernsehen. VirginMedia und Sky bieten im Rahmen ihrer Internet- und Telefonverträge ein Option auf Live und On Demand TV für erschwingliche Preise. Außerdem sind alle großen Rundfunkanstalten mit ihren Player/Mediatheken im Internet vertreten. In einem Zeitfenstern von meist einer Woche können alle Shows und Sendungen nach geschaut werden. Mit tvchatchup.com existiert sogar eine Internetseite mit der man auf alle großen Player der UK zu greifen kann.

blinkbox bietet ein weiteres Konzept, dass sehr gut in unser heutiges TV-Rezeptionsverhalten passt. Pay-as-you-go-TV: man bezahlt nur für das was mach auch sieht.

Alles was man braucht: einen Account bei blinkbox, Internet und ein Bildschirm.Dabei ist es völlig egal, ob man über seinen Komputer auf das Programm zu greifen will, über seine internetfähige Spielkonsole, sein Tablet oder einen internetfähigen Fernseher. Da alles über einen Internet-Account läuft, ist also das Rezeptionsmedium und der Ort egal, so lange Internet zur Verfügung steht. Es gibt keine monatliche Gebühr, keine Hardware die man kaufen muss, keine Werbung, keinen Zeitrahmen in dem bestimmte Programme zur Verfügung stehen und noch dazu ein große Angebot an kostenlosen Sendungen. Der Benutzer kann entscheiden, ob er einen Film kaufen oder leihen möchte. Die Preise für die einzelnen Produkte sind sehr unterschiedlich und reichen von 1,98 Pfund für eine Folge einer Serien über 3,49 Pfund für einen geliehen Film bis 12,99 Pfund und somit in den meisten Fällen preisgünstiger als der iTunes Store.

blinkbox ist eine tolle Alternative für Leute die gezielt und legal auf ein großes Angebot werbefreier Film, Serien und Sendungen zugreifen wollen und für die sich konventionelles Pay-TV nicht lohnt. Es ist schnell, individuelle und überall wo Internet existiert auch verfügbar und passt somit eine super in unsere Zeit.