Karin Kutter

Karin Kutter

Trendblogger-Jahrgang 2012/2013 „Welkumma en unsrem scheena Strossburi“ heißt es für mich. Der Dialekt verrät es bereits: Aus dem Herzen Frankreichs werde ich nicht schreiben. Dafür allerdings aus dem Herzen Europas: Mit ihren vielen europäischen Institutionen bezeichnet sich Straßburg nämlich selbst als „Hauptstadt Europas“. Der Job hat mich über die Grenze verschlagen und wegen der Vielfältigkeit der kulturellen Einflüsse bin ich geblieben. Beste Voraussetzung also, um nicht nur über französische sondern auch über europaweite Medientrends zu berichten.


Nackt durch den Schnee

Nackt und ohne Geld unterwegs? Nans und Mouts haben sich kurzerhand ihre eigenen Klamotten hergestellt und reisen per Anhalter

Nackt und ohne Geld unterwegs? Nans und Mouts haben sich kurzerhand ihre eigenen Klamotten hergestellt und reisen per Anhalter

Manchmal passiert es so ganz nebenbei, dass Menschen zu Marken werden. Für Nans Thomassey und Guillaume Mouton (kurz: Nans und Mouts) stand zunächst das Reisen im Vordergrund. Dass sie damit ins Fernsehen kamen war eher Zufall. Ihre auf Reisen gefilmten Erlebnisse wurden als „Nus & Culottés“ (Nackt & frech) auf dem französischen Fernsehsender France 5 ausgestrahlt und waren so erfolgreich, dass inzwischen schon an der zweiten Staffel gearbeitet wird. (mehr …)

Strasbourg,


Fußball begeisterte Ritter und böse Prinzessinnen: Mit der Märchen-App „Il était des fois“ kann sich jeder sein eigenes Märchen erfinden

Mit der Märchen-App lässt sich ein Märchen aus verschiedenen Blickwinkeln lesen

Mit der Märchen-App lässt sich ein Märchen aus verschiedenen Blickwinkeln lesen

Es waren einmal eine hübsche Prinzessin, ein böser Drache und ein mutiger Ritter. Wir können uns schon fast denken, wie das Märchen weitergeht: Die hübsche Prinzessin wird vom bösen Drachen in ein weit entferntes Land entführt. Doch zum Glück macht sich der mutige Ritter auf den Weg, um sie zu retten. Die Mission gelingt, die beiden heiraten und leben glücklich bis an ihr Lebensende. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann … na, ihr wisst schon …
Der Grafiker und Illustrator Valentin Gall hatte genug von dieser einfachen Erzählweise und entwickelte eine Märchen-App, mit der jeder seine eigene Märchengeschichte erfinden kann. (mehr …)



Vom Politiker zum Lügenbaron: Der „Truth Teller“ soll Lügen von Politikern im Wahlkampf in Echtzeit entlarven

Der "Truth Teller" soll den Wahrheitsgehalt von Reden in Echtzeit überprüfen

Der „Truth Teller“ soll den Wahrheitsgehalt von Reden in Echtzeit überprüfen

Alles begann letzten Sommer auf einem Parkplatz in Iowa: Steven Ginsberg, Redakteur bei der Washington Post, hörte sich die Rede eines Politikers an. Doch während ihm Unwahrheiten in der Rede auffielen, schien der Rest des Publikums diese nicht zu bemerken. „Es müsste die Möglichkeit geben, den Zuhörern einen Fakten-Check in Echtzeit zu bieten“, dachte sich Ginsberg. Er griff zum Telefon und rief Cory Halk an – Verantwortlicher für digitale Nachrichten bei der Washington Post. Heraus kam der „Truth Teller“, so zumindest die Story. Bisher gibt es ihn nur als Prototyp. Doch das Tool verspricht Einiges: nämlich die Überprüfung von Reden auf ihren Wahrheitsgehalt in quasi Echtzeit. (mehr …)



Mitmachen und gewinnen: Fernsehen als partizipatives Event

Website der Seite "The Spiral"

Website der Seite „The Spiral“

Shows wie „DSDS“, „The Voice of Germany“ oder „Germany´s next Topmodel“ machen es vor: Mitmachen kann jeder und wer seine Sache besonders gut macht, gewinnt obendrein auch noch. Im letzten Herbst ging eine Serie noch weiter in diesem Unterhaltungsgedanken: In einem bis dahin einzigartigen Projekt rief die Serie „The Spiral“ den Fernsehzuschauer zum Mitmachen im Internet auf: Die Ergebnisse aus den im Internet gestellten Aufgaben flossen wiederum in die nächsten Folgen der Serie ein und wurden schließlich bei einem Live-Event in Brüssel gezeigt. Fernsehen, Internet und reale Begegnungen vereinigten sich zu einem partizipativen Event – der Zuschauer wurde ein Teil der Story. Nun wurde die Serie für den diesjährigen Emmy Award nominiert. (mehr …)

Strasbourg,


„That‘s all folks“ – Aus für die Info-Website Owni.fr, die durch ihre Zusammenarbeit mit Wikileaks international bekannt geworden war

That`s all folks: So verkündet owni.fr das Aus für die Website.

That`s all folks: So verkündet owni.fr das Aus für die Website.

Am 21. Dezember letzten Jahres ging die Welt zwar nicht unter wie nach dem Maya-Kalender prognostiziert, doch für die bekannte französische Info-Website Owni.fr bedeutete dieses Datum das vorläufige Aus. Der Grund: Zahlungsunfähigkeit.

Der Name Owni.fr („objet web non identifé“), also unbekanntes Web-Objekt, leitet sich vom frz. Wort für UFO („objet volant non identifé“) ab. Die Seite mit dem Wortspiel im Namen wurde 2009 als „pure player“ gegründet. Sie existierte als eine Art „Non-Profit-Laboratorium“ der Mediengesellschaft „22mars“ und sollte sowohl unabhängig als auch frei zugänglich sein, d.h. gratis und ohne Werbung auskommen. Trendbloggerin Mareike Schönherr hat im November-Dossier das Finanzierungsmodell von Owni.fr vorgestellt und schon damals konstatiert: (mehr …)

Strasbourg,


Nichts als die Wahrheit – mit dem „véritomètre“ die Glaubwürdigkeit von Politikern messen

Glaubwürdigkeit ist Trupf: Politikercheck mit dem „véritomètre“ ...

Glaubwürdigkeit ist Trupf: Politikercheck mit dem „véritomètre“ …

Mit der Wahrheit nehmen es viele Politiker nicht immer allzu genau: Gerade in Wahlkampfzeiten werden Daten geschönt, imposante Zahlen hervor geholt, und es wird von angeblichen Fakten gesprochen. Glaubwürdigkeit ist Trumpf, dachten sich die Macher von „véritomètre“ und überprüften bei den letztjährigen Präsidentschaftswahlen in Frankreich die Aussagen der Kandidaten auf ihre Richtigkeit. Ein Projekt, das spannend für die diesjährige Bundestagswahl in Deutschland sein könnte. (mehr …)



WeChat – der neue Kommunikations-Allrounder aus China

Kommt die neue Medieninnovation und möglicher Facebook-Konkurrent aus China?

Bisher war China eher dafür bekannt, globale Internetphänomene wie Facebook, Google und Twitter zu kopieren und für den chinesischen Markt kompatibel zu machen. Das könnte sich nun ändern. Mit dem Dienst „WeChat“ kommt ein Kommunikations-Allrounder aus dem Reich der Mitte, der es darauf anlegt, sich auf dem Weltmarkt durchzusetzen. Das Bestechende: Er vereint einzelne Kommunikations-Tools, wie wir sie von Facebook, Skype oder WhatsApp kennen, zu einem einzigen Allround-Dienst. Kommt die neue Medieninnovation und möglicher Facebook-Konkurrent also aus China? (mehr …)

Strasbourg,


Fröhliche Bescherung unter Freunden und Familie: Gemeinsames Schenken leicht gemacht

Alle Jahre wieder kommt die Weihnachtszeit und mit ihr die Frage: Was schenken? Um das Budget und somit die Auswahl zu vergrößern, legt man gerne zusammen und teilt die Kosten. Damit beginnt der lästige Teil des gemeinsamen Schenkens: Das Geld muss eingesammelt werden. Doch oftmals leben Geschwister und Freunde verstreut oder haben gerade kein passendes Bargeld dabei. Derjenige, der das Geschenk organisiert, wird somit bestens auf seine Geduld erprobt. Abhilfe sollen nun Online-Portale schaffen, die das gemeinsame Schenken leichter machen. Eingesammelt werden muss das Geld zwar trotzdem – doch alles läuft online.

Gemeinsames Schenken leicht gemacht: Mit Online-Plattformen wird der gemeinsame Geschenkekauf bargeldlos abgewickelt.

Eine der bekanntesten Seiten in Frankreich ist kwixo.com. Bei kwixo.com kann man aus einem Angebot von über 800 Händlern wählen: Hightech, Kleidung, Deko, Möbel, Haus & Garten – die Plattform listet Händler aus den verschiedensten Branchen auf. Und nicht nur Geschenkideen sind dabei: Selbst seine Hausapotheke kann man im Online-Store auffrischen. Der Dienst ist kostenlos, dafür muss das Geschenk bei einem der assoziierten Händler gekauft werden. Einmal angemeldet können die Einkäufe relativ leicht erledigt werden: Unter Angabe von E-Mail-Adressen oder Mobilfunknummern werden die Mitschenkenden benachrichtigt und zur Zahlung aufgefordert. Bequem kann so alles online erledigt werden: von Auswahl des Geschenks, über die Zahlung bis zum Versand. Das lästige Einsammeln von Bargeld bei gemeinsamen Geschenken entfällt.
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