Gründer des Instituts für Kommunikation in sozialen Medien


Wenn Du vom “mobile journalism” sprichst, dann vergiss das Nokia nicht.

Die Kreativlounge des MIZ Babelsberg, die letzte Woche stattfand, zeigte mal wieder eindrücklich, dass es sich lohnt, über den westeuropäischtransatlantischen Tellerrand zu schauen, wenn man die Journalismus-Trends dieses Globus verstehen will. Steffen Leidel von der Deutschen Welle Akademie zeigte mit einem einfachen Foto, dass “mobile journalism” mehr ist als das iPhone-Studio – denn in vielen Teilen der Welt sind die Feature Phones mit Tastatur, kleinem Bildschirm und finnischem Firmenname noch die Standardaustattung von Journalisten.

kreativloungemobilejournalism

Es mag etwas paradox wirken, dass eine Sendung zum Thema “mobile Journalism” der MIZ Kreativlounge aufgezeichnet wird vom sehr gut ausgestatteten Hausstudio des MIZ Babelsberg. Noch anachronistischer wirkt die Studiodekoration: Lampe, Wohnzimmertisch aus den Wirtschaftswunderjahren. Noch etwas immobiler wirken die fünf Herren, die das Thema “mobile Journalism” bearbeiten – eine knappe Stunde schauen Sie sich tief in die Augen und diskutieren Medientrends.

Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kreativlounge viel zum Lernen bereithielt. Das Thema der letzten Kreativ Lounge lautet “Mobile Journalism” und wer die Sendung verpasst hat, kann Sie auf Youtube in HD ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=2TYPixWYsj0#t=39

Die Gäste im MIZ-Studio waren:

  • Philip Banse arbeitet als Journalist, vor allem für den Deutschlandfunk und das Deutschlandradio Kultur. Mit Freunden und Kollegen produziert er die Podcasts Küchenradio.org, Medienradio.org, Bundesradio.org und Studienwahl.tv. An Journalistenschulen und in Verlagen erklärt er, wie sich Podcasts produzieren lassen und welche Formate sich anbieten.
  • Thomas Donker führte im Jahr 2007 den Videojournalismus im rbb ein und koordiniert heute rund 100 Videojournalisten. Seit Anfang 2012 arbeitet er daran, den Einsatz von Handyreportern „im Sender gesellschaftsfähig zu machen“. Das Büro „Programmdirektion Zukunftsprojekte“ ist direkt der Programmdirektorin unterstellt und hat den Auftrag, Digitalisierungs- und Strukturprozesse anzustoßen und zu begleiten.
  • Christian Jakubetz ist Journalist, Blogger, Dozent und Autor. Er war Redaktionsleiter bei diversen Tageszeitungen, beim ZDF und N24, danach Redaktionsdirektor von Kirch New Media, Bereichsleiter bei SevenOne Intermedia (ProSiebenSAT1). Als Dozent arbeitete er an der Deutschen Journalistenschule, der Henri-Nannen-Schule, der RTL-Journalistenschule und an der Bayerischen Akademie für Fernsehen. Im MIZ-Babelsberg leitet er im September das Media Camp 2013 zum Thema „Mobile Journalism“.
  • Steffen Leidel ist Redakteur und Trainer der DW Akademie digital und verantwortet gemeinsam mit Marcus Bösch den Webblog „ lab“ (Multimedia, Storytelling, Data, Mobile & Newsgames)

Die Kreativ Lounge, eine Veranstaltung des MIZ-Babelsberg, befasst sich einmal im Monat mit Themen und Trends in der Medien- und Digitalbranche. In einer exklusiven Diskussionsrunde von max. fünf geladenen Experten werden kontroverse Meinungen zu aktuellen digitalen Medientrends diskutiert. Es gibt kein Publikum vor Ort, sondern es wird live aus unserem TV-Studio in Babelsberg via Google Hangout On Air gesendet. Moderiert wird das ganze von Michael Praetorius, der ja auch schon Referent zum gleichen Thema hier bei den Trendbloggern war.

Die spannendste Diskussion wurde gleich am Anfang geführt. Steffen Leidel erzählte, dass ein großer Teil der Handys in den Redaktionen weltweit eher ältere Modelle sind und selbst bei den smartphones vor allem Android als Betriebssystem dominiert. Die kurze Diskussion zeigte vor allem eins: wenn man in Deutschland noch “mobile journalism” als Luxusproblem von Verlagen, Sendern und Medienhäusern sieht, die sich auf die Digitalisierung vorbereiten, so ist im Rest der Welt “mobile journalism” den Umständen geschuldet, dass die spannenden Themen, die Originalbilder und -Töne auf der Strasse zu finden sind.

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