Hack-Attacken auf der Welt in Echtzeit. Lebenslange Haft für Hacker in UK.

die interaktive Karte mit Hack-Attacken (Quelle: Norse)

Die interaktive Karte der Hack-Attacken (Quelle: Norse)

Machst du dir Sorge um deine Internet-Verbindung? Die Internetsicherheitsfirma Norse betreibt eine Live-Hacking-Karte, die in Echtzeit momentan stattfindende Angriffe auf der Welt anzeigt. (mehr …)

Lyon,


Lyon auf den zweiten Blick – mit la ville nue

Mit der Karte des Projekts „La ville nue“ erhält man keinen klassischen Stadtführer, sondern die Möglichkeit, eine ganze andere und neue Seite Lyons zu entdecken.

In den Straßen Lyons erblickt man wie in vielen anderen Städten unzählige Touristen, die ihre Nasen in die immer gleichen bebilderten Büchlein stecken. Nach zwei bis drei Tagen hat man die wichtigsten Ziele abgehakt und kann ruhigen Gewissens wieder abreisen. Vor allem, wenn man jedoch längere Zeit in Lyon lebt, möchte man die Stadt fernab der touristischen Ecken kennenlernen.

Catalina, ich und Felipe beim Interview

Catalina, ich und Felipe beim Interview

Die Designerin Catalina Sabbagh und der Architekt Felipe Faraggi, beide gebürtig aus Chile, sind vor wenigen Jahren nach Lyon gekommen und haben die üblichen Startschwierigkeiten von Zugezogenen erlebt. Zusammen haben sie die Agentur Por si las moscas gegründet. Im Zusammenhang mit ihrem ersten Projekt la ville nue („die nackte Stadt“) haben sie bisher eine von drei geplanten Karten entwickelt, die ein völlig neues Licht auf Lyon werfen. Jeder der Lust hat, kann am Projekt mitwirken.

In einem Café in Lyon habe ich die beiden getroffen und über „la ville nue“ ausgefragt, aber hört selbst!

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Toronto,


Die Karte des Glücks

Was die Stadtverwaltung von Toronto da mitten im Sommer gelauncht hat, kann sich sehen lassen:

Wellbeing Toronto  – so der einprägsame, wenn auch leider etwas euphemistische Name dieses Tools – ist eine interaktive Open-Data-Karte, die mit allerlei Informationen über die Bevölkerung und verschiedenen neighbourhoods Torontos aufwartet. Die User_innen können aus einer Reihe von soziodemographsichen und ökologisch-ökonomischen Indikatoren aussuchen und die 140 Nachbarschaftsdistrikte miteinander vergleichen.

Dabei sind traditionelle Kennziffern zur Geschlechter- oder Altersverteilung, der ethnischen Zugehörigkeit, Wahlbeteiligung bei Kommunal- oder Parlamentswahlen oder zur Arbeitslosigkeit. Viel interessanter und überraschender allerdings sind andere Zahlen: Die durch den Gini-Koeffizienten gemessene Ungleichheit, die Luftverschmutzung, Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen oder die Anzahl der Unfälle mit “Personenschaden”.

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Am krassesten sind aber wohl die Daten im Bereich “Crime”: Hier können sexuelle Übergriffe, Einbrüche, Morde, ‚drug arrests‚ oder die Auslastung der 911-Notrufdienste aufgerufen werden.

Dass das auch Probleme mit sich bringen kann, scheint die Stadtverwaltung dabei weniger zu interessieren: Zwar werden Verbrechensstatistiken aufgeführt, aber keine Informationen zur Polizeiaktivität oder anderen staatlichen Eingriffen, die “fear of crime” und Kriminalität selbst beeinflussen könnten. Das lässt oftmals falsche Schlüsse zu und könnte manche Viertel in der Stadt schnell zu ‚No-go-areas‘ werden lassen. Auf Datenschutz wird dabei nicht geachtet und viele Immobilienmakler_innen reiben sich wahrscheinlich schon die Hände…

Obwohl zu Beginn noch einige Bugs vorhanden waren, ist Wellbeing Toronto inzwischen seinen Kinderschuhen schon fast entwachsen. Das one-stop-shop-Format, bei dem alle Daten an einem Ort zusammengefasst sind, sucht seinesgleichen. Zwar haben in der Vergangenheit andere Städte wie Los Angeles oder auch die britische Polizei facts & figures im Bereich Verbrechen und ‚Antisoziales Verhalten‘ (wie es in Großbritannien heißt) veröffentlicht; der holistische Ansatz ist aber neu.

Wie bei allen Datensätzen gilt aber auch bei Wellbeing Toronto: “Glaube keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast” – wobei ich ‚fälschen‘ hier nicht wörtlich sehen würde, sondern als Appell zum “Think twice!”: So hat ein Blogger im Torontoist darauf hingewiesen, dass der Vergleich zwischen generellen Verbrechensraten hinkt, da im groben Vergleich Mord mit leichteren Delikten wie Autoeinbrüchen gleichgesetzt werden. Auch ist die Ungleichheit in den reichsten Vierteln am niedrigsten. Das heißt aber nicht, dass da alles super ist; vielmehr sind dann alle gleich reich und niemand ist arm in Torontos Reichen-Ghetto Sunnybrook. In Kanadas größter Metropole heißt das dann wohl “Wellbeing”.

Alles in allem muss aber gesagt werden, dass der Launch von ‚Wellbeing Toronto‘ ein großer Erfolg für die Open-Data-Community ist und so Fort- und Rückschritte in bestimmten Vierteln nun einfach verfolgt werden können.

Vielleicht ja auch ein Weg, um Politik und Verwaltung für die Verbesserung der Lebensqualität – sprich: mehr Wellbeing! – in der Stadt ein bisschen mehr haftbar zu machen.