Mit der Krise der traditionellen News-Medien und der zunehmenden Relevanz von Branded Content in PR und Marketingstrategien, ist sogar von “Journalistisierung” der Werbebranche die Rede.
Bereits 2012 wurde als das Jahr des Branded Content antizipiert. Die Amerikanische Gesellschaft für Öffentlichkeitsarbeit kündigte sogar Ende 2011 “the Rise of Brand Journalism” als einen der zwölf Trends für das vergangene Jahr an. Mit zunehmender Fragmentation der Medien, wäre die Einstellung von Markenreportern die Zukunft der PR.
In April 2012 veröffentlichte Nielsen den “Global Trust in Advertising and Brand Messages Report“. Das Institut stellte fest, Internetusern würden eher “branded websites” (zu 58%) als bezahlten Search Ads (zu 40%) trauen. Der Medienindustrie muss das auch klar geworden sein: Februar dieses Jahres, laut eMArketer, rankte wenigstens Content Marketing schon auf Platz eins der europäischen “budgets to grow”. Und nun steht der Trend um den Markeninhalt für 2013 im Rampenlicht: laut Forbes würde es sich sogar um eine Content Revolution” handeln.
Wie kommt es?
Erstens, wollen grosse Unternehmen ihr Image nicht mehr von den Medien “bestimmt” haben, sondern es selbst mit eigenen Medien aufbauen – so Stacey Acevero, Social Media Manager bei Vocus (siehe Video). So haben in den letzten zwei Jahren einige der weltgrössten Marken – wie Coca-Cola oder Intel – angefangen in eigene Kommunikationskanäle zu investieren.
Weiterhin sollen die Zurückziehung der traditionellen Medien, und das wachsende Angebot von journalistischer (nun arbeitsloser) Fachkraft wohl auch dazu beitragen, so March Communications. Alleine in den USA wurden zwischen 2008 und 2010, 13.500 Journalisten aus News-Redaktionen entlassen.
Mach den Kunden glücklich, er wird es dir danken
Doch es sei gesagt, dass Brand Journalism weder Journalismus noch Content Marketing ist. Bei ersterem stehe die Objektivität im Mittelpunkt; beim zweiten, die Marke. Brand Journalism will die professionelle Herangehensweise des Journalismus mit brand storytelling kombinieren, um relevanten Inhalt zu produzieren, zu kuratieren und zu teilen. Das Ziel dabei ist es “to create content the customer will thank you for”, das erklärte Ann Handley, von MarketingProfs, Forbes letzten Monat.
Die Marketingspezialistin ist überzeugt davon, dass Journalisten am besten wüssten wie eine Story den Leser “fängt”. “In einem Zeitalter wo jede Marke Inhalt kreiert und veröffentlicht, muss man einen Standpunkt und eine überzeugende Stimme haben. Man muss eine gute Geschichte erzählen können”- das sei der Grund warum, ihr nach, Marketingmanager zu Journalisten werden müssen.
Lektorat: Victoria Scherff