London,
Trendblogger-Jahrgang 2012/2013 Hello! Ich bin die Luise, 23 Jahre und lebe in Berlin. Gut die nächsten 11 Monate werde ich in London verbringen, denn ich möchte hier mehr über Musikproduktion erfahren. Ja, ich bin eine Tonstudentin und beschäftige mich viel mit Musik, Sound und Klängen. In Deutschland studiere ich an einer Filmhochschule. Musik ist an der Hff auch ein großes Thema, aber der Film steht dort dann doch oft an erster Stelle. Deshalb habe ich beschlossen mich die nächsten Monate mich mal nur auf die Musik zu konzentrieren. Außerdem wollte ich London besser kennen lernen. Diese Stadt hat mich schon immer fasziniert. Ich bin sehr gespannt auf meine Entdeckungen hier und freu mich sehr, dass ich einige durch die "Trendblogger" mit euch teilen kann. Also auf eine spannende Zeit! See you!


Knitd – ein Versuch den Markt zu revolutionieren

Knitd ist ein „Newsstand“– ähnliches App, welches dem Leser erlaubt, einzelne Beiträge und Artikel, mit Hilfe von Micropayments, direkt vom Autor zu kaufen. Die Entwicklung des Briten James York soll im nächstes Jahr erscheinen und, mit ihrer große Auswahl an anspruchsvolle Schriften von verschiedenen freien und unabhängigen Autoren, den Markt revolutionieren.

Knitd

Auf der Suche nach Möglichkeiten Internet-Journalismus zu finanzieren, stößt man oft auf die Idee der Micropayments, also des Zahlens von kleinsten Beträgen und Summen für einzelne Artikel oder andere digitale Güter à la Pay-As-You-Go.

Knitd ist ein neues App, welches diese Art der Finanzierung als Grundlage nutzt. Es soll unabhängigen Autoren helfen, ihr Beiträge selbständig und ohne Umwege zu verkaufen. Das App fungiert dabei als eine Art Kiosk oder Marktplatz, auf dem die Autoren ihre Schriftstücke anbieten und die Leser diese dann nach Lust und Laune kaufen können. Die Idee erinnert an schon bekannte Konzepte wie Apples Newsstand und Le Kiosk, mit dem großen Unterschied, dass man einzelne Artikel kaufen kann und vor allem weder Zeitungen und noch Redaktionen hinter den Autoren stehen. 

Um Content Creator zu werden muss man kein Journalist sein

Eine journalistische Qualifikation ist nicht nötig, um auf Knidt publizieren zu können. Akademiker und andere auch als „Creator“ bezeichnete Schreiber sind herzlich eingeladen, sich zu bewerben. Um eine hohe Qualität der Artikel sicher zu stellen, wird jeder Autor vor seiner Zulassung geprüft. Bei positivem Ergebnis bekommt der zukünftige Creator einen Zugangscode, der ihm erlaubt so viel und so oft wie möglich zu publizieren. Dabei sind Thema und Stil der Texte dem Verfasser selbst überlassen. Politische Essays, Sportnachtrichten, wissenschaftliche Texte, etc. … Knitd greift inhaltlich und stilistisch nicht ein. Es findet keine Selektion oder Ablehnung einzelner Artikel statt, allerdings wird ein gewisser Anspruch der Schriften erwartet.

Das Copyright bleibt ebenfalls komplett beim Autor. Auch die Preise der einzelnen Artikel liegen allein in der Verantwortung des Verfassers. Es besteht die Möglichkeit, Schriften kostenlos anzubieten. Der Leser kann dann bis zu einem Pfund in die Kaffeekasse des Creators spenden. Ganz kostenlos ist dieser Service für die Autoren allerdings nicht, knidt fordert 20% Provision pro Verkauf.

 ~  Die Tilde das Erkennungsmerkmal von Knidt

Jeder registrierte Autor bekommt eine twitterähnliche Domain mit einer Tilde und seinem Namen. (Beispiel: ~MaxMustermann) Die Tilde soll knidtds Erkennungsmerkmal  werden und es auf Visitenkarten und Websiten der Autoren schaffen.

Für den Konsumenten soll die Nutzung des Apps möglichst einfach sein. Idealerweise sucht und findet er Artikel, die ihn ansprechen und die er dann stückweise via PayPal erwerben kann. Über die Zeit kann er sich seinen eigenen persönlichen Stream von favorisierten Produkten zusammen stellen. Er wird aber immer nur das bezahlen, was er auch wirklich liest.

 http://vimeo.com/54378722

Der große Vorteil: die Autoren sind unabhängig

Die Idee, eine virtuelle Plattform zu schaffen auf der sich Autoren und Leser zum direkten Austausch treffen, klingt nach einem guten Konzept. Allerdings stellt sich die Frage, in wieweitdie Konsumenten wirklich bereit sind für solche digitalen Güter zu zahlen. Obwohl die Prüfung der Autoren die Qualität der Artikel sicher stellen soll, werden sich dennoch viele Leser fragen, ob die Schriften wirklich das Geld wert sind. Wahrscheinlich werden sich viele, wenn sie überhaupt bereit sind, Geld für digitales Content auszugeben, lieber für bekannte und sichere Quellen, wie zum Beispiel die Internet Outlets der Zeitungen entscheiden. Doch knitd hat einen großen Vorteil: die Unabhängigkeit der Autoren! Dass keine meinungsgebende Redaktion hinter den Artikeln steht, ist vielleicht für einige Interessenten ein Grund zum Kauf und könnte die Plattform zu einem Erfolg machen. 

Qualität und Einfachheit sollen überzeugen

Knitd hofft mit Qualität und Einfachheit Konkurrenz zu trotzen. Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, die für seine anspruchsvollen Artikel bekannt ist und einen einfachen und fairen Zugriff auf die Schriften ermöglicht. Der Entwickler hofft mit diesem App die Arbeits- und Vergütungsweise von freien Journalisten und unabhängigen Autoren zu verändern und dem Markt eine neue Perspektive zu geben. Ob das gelingt, wird sich ab Januar nächsten Jahres zeigen, wenn knitd auf den Markt kommen.

9 KOMMENTARE , GEBE EINEN KOMMENTAR AB

  1. Toller Artikel! Klingt ja echt nach einem interessanten Konzept, man darf gespannt sein. Man wird dann ja sehen, ob die Leute bereit sind, zu zahlen. Die große Vielzahl an Blogs bietet ja genug kostenfreie Konkurrenz

    • Vielen Dank Mareike! Ich bin auch sehr gespannt auf die Entwicklung dieser Idee

  2. Also die Vorteile für die Journalisten und das Portal sind eindeutig, aber wieso soll ich mir das als Leser kaufen? Wie Mareike bereits sagt, es gibt so viele Blogs, die „qualitativ hochwertig“ arbeiten und die Inhalte kostenlos zur Verfügung stellen. Eine richtige Lösung bietet dieser Service meiner Meinung nach nicht!

    • Naja, eine Möglichkeit wären Artikel, die man so nicht im Internet findet. Also Sachen die nicht unter die Rubriken Blog und News fallen. Ich weiß allerdings nicht ob es so viel anderes gibt.
      Wissenschaftliche Schriften, wie Linda erwähnt hat, wäre vielleicht etwas, was man über so eine Plattform einfach finden könnte.

  3. Ich stimme dir da voll und ganz zu Laura. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass die Vorteile, die das App haben soll wirklich gegen die kostenlose Konkurrenz ankommen.
    Aber vielleicht wird es doch besser angenommen als man glaubt.
    Und fuer Autoren ist es wirkliche eine interessante Sache.
    Vielleicht bietet das App ja einen Plattform fuer akademische Schriften.

  4. Ich kann mir das in der Anfangspase nur schwer vorstellen: Kauft man sich dann sicherheitshalber immer gleich 30 Artikel, in der Hoffnung, dass sich wenigstens einer darunter echt gelohnt hat? Jedenfalls klingt es sonst sehr nett. Wirst du nochmal darüber bloggen und berichten, wie sich das im Laufe des nächsten Jahres eingelebt hat? Und für mich App- losen Menschen: kostet das Zulegen der eigentlichen knidt- App Geld?

    • Also das App kostet nichts! Zumindest habe ich nichts über Kosten gelesen.

      Wie sich der Anfang gestallte, kann ich dir leider auch nicht sagen. Das App ist noch nicht auf dem Markt, deshalb konnte ich es nicht ausprobieren. Ich tippe mal es wird einen Teaser für jeden Artikel geben und wenn dir der gefällt dann kannst du ihn kaufen.
      Aber wie gesagt, Ich kann dir da nichts genaues sagen.

      Wenn ihr möchtet kann ich gern nochmals über das Thema bloggen, wenn Knidt auf dem Markt ist.
      Würde euch das denn interessieren?

  5. Flattr would like to welcome Knidt to the party. Even though our systems are very different we wish Knidt the best of luck on their endeavor. All new systems that help support creators online are exciting to us, innovation FTW!

    ~Evan @gaiapunk
    Biz Dev
    Flattr.com

  6. Ich finde, die Idee sehr spannend, vor allem weil auch qualifizierte „nicht-„Journalisten dort veröffentlichen können und somit vielleicht auch mal interessante Artikel aus einer anderen Ecke liest… und bei Blogs ist es ja meist schon vorgefiltert, was der Blogger eben hochstellt, heir kann man sich ja seine Sachen selbst zusammen suchen, oder?
    So hat man eben auch die Möglichkeit akademische Artikel, die man vllt sonst nie gefunden hätte!