„Ich fürchte den Tag, an dem die ***haufen meiner Tochter schrumpfen werden“, lautet einer der jüngsten Titel des Online Guardian. (whuut?!)
Der Anfang vom Ende?
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Der Guardian und dessen Chefredakteur Alan Rusbridger sind Vorreiter in Sachen Open Journalism unter den etablierten Medien. Da das britische Traditionsblatt jüngst eine australische Auskopplung herausgebracht hat, könnte das also auch für Australien bald mehr Transparenz und Teilhabe am Journalismus bedeuten.
Kein Interesse an diesem Fortschritt hat allerdings Rupert Murdoch, Inhaber eines Großteils der australischen Printmedien. Der Medienmogul setzt in Zeiten der Vernetzung auf die Paywall, statt auf Beteiligung der Öffentlichkeit. Sein Interesse an einem erfolgreichen australischen Guardian hält sich ebenso in Grenzen, wie das an Open Journalism, wie er schon 2009 in einem Artikel im Wallstreet Journal zu verstehen gab:
Some [people] rewrite, at times without attribution, the news stories of expensive and distinguished journalists who invested days, weeks or even months in their stories—all under the tattered veil of „fair use.“ These people are not investing in journalism. They are feeding off the hard-earned efforts and investments of others. And their almost wholesale misappropriation of our stories is not „fair use.“ To be impolite, it’s theft.
Andrew Bolt ist Redakteur und Blogger für die Herald Sun, eines der großen Formate Murdochs. Als im Online Guardian kürzlich die oben genannte Schlagzeile auftauchte, kam Bolt nicht umhin, dem einen Blogeintrag zu widmen – genug der Vorrede, seht selbst:
Da wir schon über Teilhabe der Öffentlichkeit reden, habe ich mir natürlich die Comments zum Artikel angeschaut:
Als ich dann folgendes sah…
…konnte ich einfach nicht wiederstehen und bin dem Link (rein professionell) gefolgt – und in ungeahnte Tiefen vorgedrungen:
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Ob Open Journalism in Australien eine Zukunft hat, bleibt abzuwarten. Doch wie Spiegel Online berichtet, habe Rupert Murdoch wirtschaftlich großes Interesse daran zu verhindern, dass weite Teile Australiens ans Breitbandnetz angeschlossen werden.
Fortschritt geht anders.
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Sophie Haewood scheint übrigens sehr wohl eine gute Journalistin und spannende Persönlichkeit zu sein, es lohnt sich weiterzulesen. Bolt dagegen punktet wie seine Kollegen vom Daily Telegraph nicht gerade durch objektive Berichterstattung.
folge dem Autor auf twitter: @l_ucasrex
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