Lyon,
Trendblogger-Jahrgang 2012/2013 Bonjour. Ich heiße Mareike, bin ein Berliner Urgestein und 24 Jahre alt. Ich studiere Kulturwissenschaften in Frankfurt Oder, verbringe die kommenden 10 Monate jedoch in Lyon und erkunde die französische Universitätslandschaft am Institut d’Études Politiques. Während es die meisten nach Paris verschlägt, war für mich Lyon die erste Wahl. Lyon ist nicht nur „la ville de gueule“ (frei: „Stadt der Gaumenfreuden“), sondern bietet allerlei Entdeckenswertes. Um nicht vollends dem guten Essen zu verfallen, widme ich mich sinnvolleren Beschäftigungen und werde mich für euch auf die Suche nach den neuesten Medientrends und -innovationen machen. Fragen, Kritik und Anregungen sind absolut erwünscht. Na dann, allons-y!


Fragen über Fragen – Antworten gibt’s auf Poutsch

Sind Sie glücklich? Interessieren Sie sich wirklich für die Papstwahl? Diese und andere Fragen werden auf Poutsch gestellt. Jeder kann und soll sich beteiligen. Seine Meinung zu äußern war selten so einfach, doch sind die Ergebnisse wirklich repräsentativ?

Diejenigen, die zu allem ihren Senf dazugeben möchten, werden das französische Start-Up Poutsch lieben. Nach einer kurzen, unkomplizierten Anmeldung, beispielsweise über Facebook oder Twitter, können bereits gestellte Fragen beantwortet oder eigene Umfragen generiert werden. Fragen werden entweder mit Ja oder Nein, per Multiple Choice, via Slider (Minimal- und Maximalwerte) oder durch ein Fünf-Sterne-Rating  beantwortet. Zu jeder Frage gibt es eine statistische Auswertung mit einer Übersicht demographischer Daten der Teilnehmer nach Geschlecht und Alter sowie der Herkunft.

Die Idee für das Projekt kam Melchior Scholler, Etienne Adriaenssen und Félix Winckler zur Zeit des Arabischen Frühlings. Die zahlreichen Reaktionen auf Twitter und Facebook ließen einen leicht den Überblick verlieren. Die drei Franzosen wollten eine strukturierte Übersicht der Meinungslage schaffen. Poutsch, das sich derzeit noch in der Betaphase befindet, gewann 2012 den French American Entrepreneurship Award.

Das Konzept von Poutsch finde ich sehr interessant. Mit steigendem Bekanntheitsgrad könnte das Netzwerk meiner Meinung nach aussagekräftige Statistiken hervorbringen. Zwar kann man sich auch anonym zu bestimmten Themen äußern, doch prinzipiell soll Poutsch die Möglichkeit bieten, einer Meinung Gewicht zu verleihen und bewusst einen Standpunkt zu vertreten. Natürlich gibt es auch weniger sinnvolle Umfragen auf Poutsch. Meine Meinung zu Chihuahuas oder Fragen zur Präferenz der Zubereitung meiner Frühstückseier sind sicherlich überflüssig. Allerdings könnte das Netzwerk durchaus einen demokratischen Prozess vorantreiben. Warum sollten Volksentscheide nicht irgendwann nach dem Vorbild eines Tools wie Poutsch durchgeführt werden?

Was denkt ihr, liebe Leser? Haltet ihr ein Netzwerk wie Poutsch für sinnvoll? Ja? Nein? Mir egal?

3 KOMMENTARE , GEBE EINEN KOMMENTAR AB

  1. Pingback: 5 Minuten… für Pebble, Poutsch und den “Dieter Bohlen der Warteschleife” | DIE LAUTMALER

  2. Pingback: Poutsch ist kein Trend mehr | Die Trendblogger

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

* Copy This Password *

* Type Or Paste Password Here *

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>