Berlin,
Gründer des Instituts für Kommunikation in sozialen Medien


Der neue Marketing-Trend: Männer in Frauenposen

Immer wieder finden sich im Netz Listicles, wo Fotos gezeigt werden, die Männer und Frauen beim Tausch ihrer „Geschlechterrollen“ gezeigt werden. Vor ein paar Jahren begann es mit den Men-Ups, in denen Männer die Posen von Pin-Up-Frauen einnahmen.

menups_flickrDanach kam die Arbeit der kanadischen Fotografin Hana Pesut, die mit ihrem Projekt „Switcheroo“ Paare erst in ihrer „normalen“ Kleidung ablichtete, und dann die Kleidungsstücke vertauschte.

switcheroo_screenshotDen Abschluss machte jetzt die Firma MotoCorsa, die Ducati-Motorräder verkaufte und mit ihrem Projekt „Manigale“ Männer auf Motorrädern ablichtete.

manigalescreenshot

Während man bei den ersten beiden Projekten immer noch sagen könnte, die Darstellung von Frauen in Zeitschriften oder die seltsamen Kategorien von Mode zu thematisieren, so ist der Motorrad-Katalog wohl ein reines Marketing-Instrument, oder?

Die Reaktion, die ich am meisten im Netz beobachte, ist dann meistens: „Ach, da sieht man mal wieder, Männer taugen nicht als sexy Models, Frauen können das besser.“ Ist so eine Reaktion erwünscht?

2 KOMMENTARE , GEBE EINEN KOMMENTAR AB

  1. Hallo, danke für den Beitrag!
    Also, ich finde die Reaktion – „das können die Frauen aber besser“ auch doof. Bei uns zu Hause fiel sie allerdings ganz anders aus, wir fanden eher, dass das ganze dadurch, dass Männer die Posen einnehmen, sehr entlarvend wird. Wir sind es (leider) gewohnt, Frauen in diesen angeblich verführerischen Posen zu sehen. Wenn Männer diese Posen einnehmen, sind wir erstens irritiert und sehen zweitens deutlicher wie absurd es eigentlich ist, dass Frauen so dargestellt werden. Besonders die Männer in den pin-up Posen und der Typ auf dem Motorrad wirken doch total grotesk (und die Frauen genaugenommen auch, nur daran haben wir uns schon gewöhnt).

    • Ja, stimmt 😉 Allerdings wie im letzten Beispiel wird mit der Groteske doch bewusst gespielt. Hier geht es gar nicht darum, Rollenbilder zu hinterfragen.