Eine Gruppe von StudentInnen in Edinburgh stellen sich erneut der Challenge in 24 Stunden ein Online Magazin zu erstellen.
Kann man in 24 Stunden ein Magazine aus dem Nichts entstehen lassen? Reicht ein Tag um Themen zu finden, sie zu recherchieren, Interviews zu führen, Artikel zu verfassen, die Zeitung zu layouten und sie letztendlich zu veröffentlichen?
Eine Gruppe von StudentInnen aus Edinburgh will nun zum vierten mal beweisen, dass es nicht nur schafbar ist, sondern dass man sogar eine qualitativ gute und für den Leser interessante Zeitschrift in nur so kurzer Zeit erstellen kann. Die neuste Ausgabe des „24-Hour-Magazine“ soll im April auf der Plattform „Issuu„ erscheinen. Vorbild für dieses Projekt ist #24mag, die amerikanische Profi-Version.
24 Stunden und immer ein anderes Team
Die Redaktion des online Magazines variiert mit jeder Ausgabe. Am letzten „24-Hour-Magazine“ mit dem Titel „Change“ arbeiteten 10 StudentInnen. Die aktuelle Chefredakteurin Lydia Willgress sieht darin eine große Stärke der Zeitschrift. Durch das wechselnde Team, so die Studentin für englische Literatur, wird jede Ausgabe anders und das Magazin bleibt immer frisch. Die behandelten Themen sind sehr verschieden und reichen von objektiver Berichterstattung bis hin zu sehr persönliche Geschichten. Sie werden am Produktionstag festgelegt. Ihre Auswahl sowie der Schreibstil der Berichte lassen schnell erkennen, dass eine sehr junge Redaktion hinter dem Magazin steht. In „Change“ konnte man Artikel unter den Rubriken „Kunst“, „Reisen“, „Musik“, „Desgin“ und „Themen“ finden.
Warum versucht man ein Magazine in nur 24 Stunden zu erstellen?
Einer der Gründe für die Studenten war die große Herausforderung. Sie wollten sehen ob es schaffbar in so kurzer Zeit ist auch als nicht professionelles Team ein präsentables Werk abzuliefern. Auch der Vergleich zu journalistischer Arbeit, für die man eine Woche oder einen Monat Zeit hat, war für sie interessant. Ein weiterer Grund für die zeitliche Limitierung ist deren großer Einfluss auf das Endprodukt. Durch die fehlende Zeit und die dadurch in Spontanität getroffenen Entscheidungen wird der Auftritt und Inhalt der Zeitung unvorhersehbar. Das Magazin bekommt so mit jeder neuen Ausgabe auch ein neues Gesicht. Außerdem bringt eine solche Aktion Publicity und Sympathie bei potentiellen Lesern. Eine Challenge wie diese kann dafür sorgen, dass sich die Zeitung von anderen online Magazinen abhebt. Das ist gerade bei der Fülle an Content, die das Internet bietet ein wichtiger Punkt, um an Leser zu kommen.
8000 Leser nach 2 Tagen
Und das Konzept scheint auch für das 24-Hour-Magazine zu funktionieren. Die erste Ausgabe hatte nach nur zwei Tagen schon 8000 Leser. Das letzte veröffentlichte Journal konnte sogar mit 20 000 Leseren nach 2 Tagen protzen.
Doch warum funktionieren solche Aktionen?
Auch wenn es keine deutsche Version des „24-Hour-Magazines“ gibt, finden auch Deutsche gefallen an solchen Aktionen, wie der Erfolg des 48 Stunden Filmprojekt Berlin zeigt. Die Gründerin des #24mag behauptet, dass durch eine solche Challenge neben dem Endprodukt auch der Weg dahin in den Fokus der Konsumenten gerückt wird und so das Entstandene einen anderen Wert bekommt. Es wird automatisch spannender, interessanter und hebt sich von der Masse ab.
Dass der Weg das Ziel sein kann und das Ziel Erfolg hat, hat uns schon Detlef D! Soost bewiesen. Das „24-Hour-Magazine“ zeigt (im Gegensatz zu D!), dass der Weg und vor allem selbst gelegte Steine zu neuen, innovativen und vor allem auch erfolgreichen Endprodukten führen kann.
Hallo Luise, ein sehr interessanter Text. Mir ist im letzten Absatz aufgefallen, dass Du die Gründerin zitierst, aber nicht den Link zu dem Original-Zitat. Wäre vielleicht ganz gut, oder?
Wow! Ist auf jeden fall beeindruckend, ich kenne Menschen, die zwei ganze Semester brauchen um ein Online-Magazin zu erstellen (war im Rahmen des Studienganages Kulturmanagement)!
Aber leidet dann nicht etwas die Qualität, wenn man ein mag zu schnell „zusammenschustert“? Hat man dann überhaupt sichere Quellen und Interviewpartner parat?
p.s. D! war schon immer eine große motivation für alle