Talentshow und Social-TV – Endlich kann ich mitbestimmen, oder doch nicht?

Am vergangenen Sonntag ist mit „Rising Star“ (A Próxima Estrela) ein neues Format, kombiniert aus Talentshow und Social-TV, des portugiesischen Privatkanals TVI auf Sendung gegangen. Neuheit: Die Zuschauer_innen können per App über den Erfolg der Kandidat_innen mitbestimmen. Das Konzept stammt aus Israel. Nun ist Portugal eines der ersten Länder in denen Rising Star seine Welttournee beginnt. Wie weit der Einfluss von Smartphone- und Tablet-Nutzer_innen wirklich reicht, bleibt unklar. #risingstartvi

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Nicht twittern beim Konsumieren von Fernsehdrogen

Nicht live twittern, wenn man „Breaking Bad“ schaut – das rät Salon.com-Autorin Jenn Gidman. Man würde so seine soziale Empathie gegenüber der Hauptfigur verlieren.

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Die Autorin argumentiert, dass der Erfolg der Serie darin liegt, dass man seine volle Aufmerksamkeit auf die Handlungen der Hauptdarsteller fokussiert:

However, in keeping with much of the research on multitasking in general, you might not be as engaged as you should be if you want to get anything meaningful out of either your Twitter feed or your favorite TV show.[…]

Complete engagement isn’t usually necessary with these forms of electronic escapism. Watching TV is a passive endeavor to begin with […]. But a show like “Breaking Bad” — baby, you’re different than the rest.

Unlike my other guilty pleasures on the small screen, “Breaking Bad” is all about feeling … the guilt. Guilt at understanding the motivation behind some of the terrible things these characters do.

Sehr spannend an dem Artikel sind aber auch die Studien zur Rolle der Mediennutzung bei Twitter und deren Implikationen auf das Fernsehen. Auf ikosom.de habe ich das ausführlicher besprochen:

  • Warum Twitter die Einschaltquote nach oben treibt?
  • Was mit der Konzentrationsfähigkeit passiert, wenn man zuviel im Multitasking- Modus unterwegs ist.

Social Media Week - Crowdfunding für FilmÜber diese und weitere Nachteile der Nutzung von sozialen Netzwerken werde ich bei der Social Media Week reden.





Schweizer Social-TV-Sender Joiz wird in Deutschland starten

Das Medienbranchenportal meedia berichtet, dass der Schweizer Sender Joiz im Sommer in Deutschland starten wird. Schwerpunkt des Senders ist ein interaktives Format:

„Bei uns ist die Interaktion mit dem Publikum keine Marketingfloskel, sondern unsere DNA“, so CEO Alexander Mazzara. „Joiz gibt es nun seit knapp zwei Jahren in der Schweiz. Natürlich haben wir in dieser Zeit viel gelernt. Es ist eine Herausforderung, wenn das Publikum jederzeit eingreifen kann, die Resonanz so direkt ist und der Ausgang mancher Sendung eher ungewiss.“

Robert Vossen schreibt dazu auf Basic Thinking:

Ein bisschen wie das junge MTV auf Droge. Zwar kann ich den Live-Stream in den USA nicht sehen und verstehe wegen des Schweizerdeutsch nahezu gar nichts, aber das Format „Living Room“ erinnert doch ein wenig an MTV TRL mit gekürztem Budget. Daran ist grundsätzlich nichts falsch, denn VIVA und MTV waren jahrelang die Spielwiesen der deutschen Fernsehlandschaft, die heutige Größen wie Joko und Klaas, Nora Tschirner, Christian Ulmen, Daniel Hartwig, Matthias Opdenhövel, Oliver Pocher oder Stefan Raab hervorgebracht haben.

Was denkt Ihr? Gibt es in Deutschland Bedarf für einen Social-TV-Sender? Oder können die Senderangebote wie ZDF Neon diese interaktiven Formate genug abdecken?

Lyon,


Fernsehen: Wo bleibt die französische Revolution?

Teleglu und Devant La TéléAn den Fernsehabend von früher, an dem die Augen pünktlich ab 20:15 Uhr ununterbrochen gebannt auf dem Bildschirm hafteten, habe ich noch vage Erinnerungen. Obwohl wir immer mehr Zeit mit dem Fernsehprogramm verbringen, erfährt selbiges längst nicht mehr so viel Aufmerksamkeit wie bzw. eine andere Art von Aufmerksamkeit als früher. Die Zeiten, in denen sich der Zuschauer vollkommen passiv vor den Fernseher setzte, sind längst passé. Neben dem Fernsehbildschirm sind viele noch mit dem sogenannten „second screen“ beschäftigt, also dem Laptop oder Smartphone. Während die Lieblingsserie im TV läuft, kann man auf der Facebook-Seite des Senders ein „Gefällt mir“ hinterlassen, die Kommentare anderer Zuschauer auf Twitter live mitverfolgen und die Google-Plus-Kreise über einen gelungenen Fernsehabend informieren.

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