Stockholm,


Schwedisches Kino verbannt sexistische Filme aus dem Programm

Schweden sagt dem Sexismus im Kino den Kampf an: Seit ein paar Wochen verbannen vier Kinos Filme aus ihrem Programm, die den Bechdel-Text nicht bestehen. Dieser Test misst mit drei simplen Fragen die stereotypische Darstellung der Geschlechter. Das schwedische Filminstitut unterstützt diese Initiative finanziell.

Bechdel Test Comic Strip

Ein Auszug aus dem Comic „Dykes to Watch Out For“ von Alison Bechdel aus dem Jahr 1985. Er stellt die Grundlage für den sogenannten „Bechdel-Test“ dar. Quelle: Wikipedia

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Lyon,


Viel Lärm um Einiges – Der #aufschrei gegen Alltagssexismus

Es geht ein Aufschrei durch das Netz. Den Anstoß für die Debatte gab der Vorwurf unpassenden, anzüglichen Verhaltens einer Stern-Journalistin gegen den gerade erst ernannten Spitzenkandidaten der FDP für die Bundestagswahl, Rainer Brüderle. In der deutschen Twitter-Gemeinde schaffte es der Hashtag #aufschrei, mit Hilfe dessen Frauen und auch Männer ihre Geschichten über alltäglichen Sexismus erzählen, binnen Stunden zum Trending Topic. Gegen Nachmittag initiierte @Everydaysexism aus Solidarität mit den deutschen Zwitscherern ein englischsprachiges Gegenstück: #outcry.

In Frankreich gibt es seit fast einem Jahr das Blogprojekt Vie de meuf. Das Wort „meuf“ ist eine jugendsprachliche Abwandlung des Wortes „femme“, also Frau. Obwohl in Frankreich beispielweise die Vereinbarung von Familie und Karriere durch gute Kita-Betreuung für Frauen deutlich einfacher ist als in Deutschland, gibt es auch im Nachbarland noch genügend Baustellen: Frauen verdienen durchschnittlich 27% weniger als ihre männlichen Kollegen, erledigen trotz allem etwa 80% der Pflichten im Haushalt usw. Neben diesen offensichtlichen Missständen ist es jedoch der alltägliche Sexismus, der – eben – alltäglich und daher nicht erwähnenswert erscheint. Auf dem, zugegeben optisch wenig ansprechenden, offenen Blog von Vie de meuf, können Frauen ihre Erlebnisse schildern, in denen sie Diskriminierungen ausgesetzt waren.

Es bleibt zu hoffen, dass der Aufschrei auch ein wenig nachhallen kann und morgen nicht schon wieder in Vergessenheit geraten ist.