And the Lion goes to….

Highlights vom 60. Cannes Lion International Festival of Creativity

 

Für eine Woche im Jahr wird die französische Riviera zum Mekka der Medienwelt. Vom 16t. bis zum 22. Juni 2013 fand in Cannes das 60. Cannes Lions International Festival of Creativity statt. Marketingexperten und Kreative sammelten sich um die Trends der Werbeindustrie zu diskutieren und die besten Innovationen zu küren.

Große Resonanz im diesjährigen Festival fanden Kampagnen die einen Fokus auf soziale Themen gelegt haben. Beispiele sind „Dumb Ways to Die“, produziert von McCann Melbourne für den U-Bahnbetreiber der australischen Stadt und „Immortal Fans“ von Ogilvy Brasil für Sport Club Recife. Erstere Produktion sensibilisierte die Einwohner Melbournes für die hohe Unfallrate mit Zügen. Das Unfallpräventionskonzept wurde mit fünf Grand Prix belohnt.

Die zweite Kampagne, die den Grand Prix in der Kategorie Promo&Activation bekam, unterstützt die Organspendebereitschaft bei Fußballfans. Da wird die Fankarte zum Spenderausweis und somit die „Liebe zur Mannschaft“ symbolisch unsterblich gemacht.

Wie der Teilnehmer der Jury, Mario D’Andrea, erklärte: „Solche Kampagnen beweisen die Macht unserer Industrie. Immortal Fans hat die Organsspendewartelisten in Recife praktisch überflüssig gemacht. Die Werbeindustrie kann nicht nur zum Konsumantrieb benutzt werden, aber vor allem um neues Verständnis hervorzurufen, in dem sie das Publikum für neue Themen und Anschauungen sensibilisiert.“

 

Lektorat: Victoria Scherff

 

 

 

 



Avaaz für mehr Demokratie

„Stimme“ auf Farsi, das Petitionen-Portal fördert die Bürgerbeteiligung

 

Seit Freitag (31.05) protestiert Istanbul am Taksim Square. Die Demonstrationen gegen den Bau eines Einkaufszentrums im Geiz Park führte zu Konfrontationen mit der Polizei. Die Gegenbewegung beschwert sich über die Passivität der lokalen Medien, doch dank des Internets breiteten sich die Proteste in der ganzen Welt aus.

 

Foto 1
Unter dem Hashtag #OccupyGezi versuchen unzählige Tweets die Stille der türkischen Presse auszugleichen.
Foto2Auf livestream erstellten die Demonstranten einen eigenen Video-Kanal:
http://livestre.am/13J7NInterviews und Fotos verbreiteten sich auf Youtube und Tumblr, und eine Avaaz-Petition sammelt bereits über 26.000 Unterschriften, die dem türkischen Regierungschef Erdogan übergeben werden sollen.Ein hochaktuelles Beispiel für unser Mai-Dossier „Medien und Partizipation – Innovative Portale und Medien für die Inklusive in die Gesellschaft“: Sind Portale für Online-Petitionen eine Alternative zum Wandel im demokratischen Entscheidungsprozess?

Online-Petitionen und Wandel

Es gibt zahlreiche von ihnen: Change, 38 Degrees… aber mit über 20 Millionen Mitgliedern wurde das Portal Avaaz dieses Jahr das größte Aktivismus-Netzwerk der Welt. Und trotz des vielleicht etwas abstrakten Ziels „die Lücke zwischen der Welt, die wir haben, und der, die sich die meisten Menschen wünschen, zu schließen“, hat es schon mehrere konkrete Erfolge zu verzeichnen. Gegründet wurde es 2007 von Ricken Patel, und initiierte seitdem mehrere Aktionen. Die Beteiligung im syrischen Aufstand in 2011 sowie die Durchsetzung des Gesetzesprojektes „Ficha Limpa“ in Brasilien im letzten Jahr sind nur einige Beispiele.

Mehr als nur Klicken

Avaaz-Kritiker sprechen zwar von einem leeren „clicktivism“, dass ein wahres aktives Engagement durch das unpersönliche, distanzierte Klicken ersetzen würde. Doch, wie Gründer Patel widerspricht, „ist es das, was nach dem Klicken passiert – wie diese Unterstützung angewendet wird -, das unglaublichen Wandel erzeugt“. Avaaz heißt „Stimme“ auf Farsi. Und laut Patel, hat die Technologie dem globalen Demokratie-Hunger eine Stimme gegeben. Persönlich, bin ich der Meinung, dass Initiativen wie Avaaz die ersten Schritte im Aufbau eines zukünftigen demokratischen Systems bilden. Diese neue Demokratie wird die Rolle von Parteien und Entscheidungspositionen hinterfragen. Wie Patel zusammenfässt, „werden die nächsten 5 oder 10 Jahren zeigen, ob Regierung und Online-Politik sich in eine Weise neu erfinden können, dass sie eine vernetzte, personalisierte und individualisierte Gesellschaft ansprechen“.

 

Lektorat: Victoria Scherff



Werbung bis 1,35 Meter

Außenwerbung mit selektiver Wahrnehmung gegen Kindesmissbrauch in Spanien

Die spanisch Stiftung ANAR – Ayuda Niños e Adolescentes en Riesgo, zur Hilfe von gefährdeten Kindern und Jugendlichen, setzte diesen Monat eine neue Kampagne auf die Straße. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. 

http://youtu.be/N0h1mgpn95s

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Unter dem Slogan „manchmal ist Kindesmissbrauch nur dem Kinde sichtbar“, wurden besondere Außenplakate produziert: Sie beinhalten versteckte Nachrichten, die nur von Kindern unter 1,35 Meter gesehen werden können.

Die Plakate wurden durch eine Lentikulardruck-Technik entwickelt und zeigen unterschiedliche Bilder abhängig von der Perspektive des Lesers. Wo ein Erwachsener nur einen traurigen Jungen sieht, sieht das Kind einen Jungen mit blauen Flecken im Gesicht, eine Notrufnummer und den Satz „wenn jemand dich verletzt, ruf uns an!“.

 

 

outdoor violencia

Der Gedanke hinter der Initiative ist es, zu vermeiden, dass das Kind in erwachsener Begleitung eingeschüchtert und davon abgehalten wird, Hilfe zu suchen. So erhofft ANAR auf eine diskrete Weise die Opfer a nzusprechen und zu ermutigen. Denn, laut El País , sind die Fälle von Kindesmissbrauch um 13,6% in 2012 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Die Kampagne ist ein positives Beispiel der Lentikulardruckanwendung in der Öffentlichkeit, lässt die Frage um ihre Wirksamkeit jedoch noch offen: Da es dem Kind  nicht bewusst ist, dass der Erwachse was anderes sieht, mag es sich trotzdem eingeschüchtert fühlen. Oder schlimmer: Angesichts einer neutralen Reaktion des Erwachsenen, mag es denken, das Thema könne unterdrückt und ignoriert werden.

Weiterhin, bezüglich einer möglichen Anwendung der selektiven Visualisierung im kommerziellen Kontext, da besteht die Gefahr, dass Kinder einer versteckten Werbung ausgesetzt werden, von der die Erwachsenen sie nicht bewahren können. „Eine der Fragen ist, ob die Technologie sich nicht auch von weniger skrupulösen Marketierer gebrauchen lässt. Zum Beispiel, kann die an Erwachsene gerichtete Version einer Müsli-werbung über gesunde Zutaten sprechen, während diejenigen mit kleinerer Körpergröße, die Werbung eines in der Schachtel geschenkten Spielzeugs sehen“, so Roger Dooley, von Forbes.

Quelle: BBC Brasil / P3 / Blue Bus

Lektorat: Victoria Scherff



Die Netzwerk-Wirtschaft der Emotionen

Misstrauische Liebespartner in Brasilien können über ein „fake flirting service“ die virtuelle Treue ihrer Liebhaber testen.

fidelidade faceDa überraschen mal wieder die wirtschaftlichen (und soziopsychologischen) Entfaltungsmöglichkeiten Facebooks! Seit zwei Wochen können misstrauische Verliebte in Brasilien die digitale Treue ihrer Partner durch Fidelidade Face testen lassen.

Die neue Dienstleistung – die mit 70 Angestellten gestartet hat – versucht über falsche Facebook-Profile mit dem angezweifelten Partner zu flirten und liefert dem Auftraggeber nach einigen Tagen alle Gespräche, die über das Netzwerk geführt wurden. Seit der Gründung vor zwei Wochen wurden schon 120 „Tests“ in Auftrag gegeben. Laut dem Geschäftspartner Flávio Estevan  sind mindestens die Hälfte der „Getesteten“ durchgefallen.

namoro fakeDoch die Geschäftsidee ist nicht komplett neu: schon im Januar hatte Estevan Namoro Fake gegründet – ein Service für User, die durch eine „fake“ Beziehung andere beeindrucken oder auf sich aufmerksam machen wollen. So kann man sich für befristete Zeit ein „virtuelles Date“ bestellen, bei welchem öffentlich mit einem interagiert wird, um sich vor der virtuellen Community interessanter zu machen.

Bin gespannt wie Zuckerberg darauf reagieren wird!

 
 

Lektorat: Victoria Scherff



Visualisieren, aber wie?

 Tools zur Erstellung von Infografiken, Karten und Timelines

 

Das Knight Center for Journalism veröffenlichte letzte Woche eine Liste von Tools, welche die Arbeit der Journalisten ein wenig leichter machen sollen. Ohne den Anspruch auf InDesign- oder Illustrator-Kenntnisse, lassen sich Grafiken und weiteres online anschaulich und schnell erstellen. Fünf Tools wurden von dem Institut getestet und empfohlen:

 

1. Für schnelle Grafiken: Infogr.am

Perfekt für Anfänger! Sechs Layout- und 14 Graphik-Optionen (Pizza, Säulen, Linien usw.) ermöglichen eine Visualisierung in wenigen Minuten, die in jeden Blog „embedded“ werden kann.

 

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2. Für noch ausgefeiltere Grafiken: Easel.ly

Mit einem flexiblen grid erlaubt Easel.ly mehr Bearbeitung und Kreation als Infogr.am. Fünfzehn Layouts stehen bis jetzt zur Verfügung.

 

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3. Für Interaktion: Tableau Public

Etwas anspruchsvoller als die vorherigen Tools, aber immer noch praktisch und userfriendly: hier kann man interaktive Visualisierungen kreieren ohne programmieren zu müssen. Leider ist es bis dato nur für Windows erhältlich.

 

 

4. Für zeitliche Visualisierung: TimelineJS

Dieses open source tool ist über einen Google Account erhältlich. Die Layout-Optionen sind nicht wirklich flexibel, aber die Timeline lässt sich durch GoogleDocs kollektiv bearbeiten.

 

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5. Und für Landkarten: Mapbox

Einfache Informationen verwandeln sich mittels weniger Klicks in interaktive und personalisierte Landkarten. Zur Bearbeitung von komplexeren Infos – sowie Datenbanken – benutzte man lieber Tilemill (CSS-Kenntnisse sind jedoch erforderlich).

 

mapbox

 

Lektorat: Victoria Scherff



Sollen Marketingmanager zu Journalisten werden?

Mit der Krise der traditionellen News-Medien und der zunehmenden Relevanz von Branded Content in PR und Marketingstrategien, ist sogar von „Journalistisierung“ der Werbebranche die Rede.

Bereits 2012 wurde als das Jahr des Branded Content antizipiert. Die Amerikanische Gesellschaft für Öffentlichkeitsarbeit kündigte sogar Ende 2011 „the Rise of Brand Journalism“ als einen der zwölf Trends für das vergangene Jahr an. Mit zunehmender Fragmentation der Medien, wäre die Einstellung von Markenreportern die Zukunft der PR.

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In April 2012 veröffentlichte Nielsen den Global Trust in Advertising and Brand Messages Report„. Das Institut stellte fest, Internetusern würden eher „branded websites“ (zu 58%) als bezahlten Search Ads (zu 40%) trauen. Der Medienindustrie muss das auch klar geworden sein: Februar dieses Jahres, laut eMArketer, rankte wenigstens Content Marketing schon auf Platz eins der europäischen „budgets to grow“. Und nun steht der Trend um den Markeninhalt für 2013 im Rampenlicht: laut Forbes würde es sich sogar um eine Content Revolution“ handeln.

Wie kommt es?

Erstens, wollen grosse Unternehmen ihr Image nicht mehr von den Medien „bestimmt“ haben, sondern es selbst mit eigenen Medien aufbauen – so Stacey Acevero, Social Media Manager bei Vocus (siehe Video). So haben in den letzten zwei Jahren einige der weltgrössten Marken – wie Coca-Cola oder Intel – angefangen in eigene Kommunikationskanäle zu investieren.

Weiterhin sollen die Zurückziehung der traditionellen Medien, und das wachsende Angebot von journalistischer (nun arbeitsloser) Fachkraft wohl auch dazu beitragen, so March Communications. Alleine in den USA wurden zwischen 2008 und 2010, 13.500 Journalisten aus News-Redaktionen entlassen.

Mach den Kunden glücklich, er wird es dir danken

Doch es sei gesagt, dass Brand Journalism weder Journalismus noch Content Marketing ist. Bei ersterem stehe die Objektivität im Mittelpunkt; beim zweiten, die Marke. Brand Journalism will die professionelle Herangehensweise des Journalismus mit brand storytelling kombinieren, um relevanten Inhalt zu produzieren, zu kuratieren und zu teilen. Das Ziel dabei ist es „to create content the customer will thank you for“, das erklärte Ann Handley, von MarketingProfs, Forbes letzten Monat.

Die Marketingspezialistin ist überzeugt davon, dass Journalisten am besten wüssten wie eine Story den Leser „fängt“. “In einem Zeitalter wo jede Marke Inhalt kreiert und veröffentlicht, muss man einen Standpunkt und eine überzeugende Stimme haben. Man muss eine gute Geschichte erzählen können“- das sei der Grund warum, ihr nach, Marketingmanager zu Journalisten werden müssen.

Lektorat: Victoria Scherff



WG-Verwaltung auf Ze-Coloc

Weil bei einem Auslandsstudium wenigstens die Haushaltsführung unkompliziert sein muss.

Bei meiner Anreise in Frankreich traf ich auf viele Klischees. Die guten: leckeres Baguette, zigtausend Käsesorten, das unglaublich türkisblaue Meer der Côte d’Azur. Die schlechten: hauptsächlich die ebenso unglaubliche französische Bürokratie.

logo_zecoloc

Doch neben hunderten von Bescheinigungen und Uni-Formularen, hatte ich das Glück wenigstens beim Erledigen von privaten „Bürokratien“ auf Hilfe zu stoßen: Durch meinen französischen Mitbewohner wurde ich auf „Ze-Coloc“ aufmerksam, ein Online-Tool, das die WG-Verwaltung optimiert.

Egal ob zwei, drei oder 50 colocataires (Mitbewohner auf Französisch) – so lautet auch der Slogan der Webseite. Die Mitbewohner kreieren eine Onlinegruppe und können so schnell ihre gemeinsamen Ausgaben verrechnen oder auch ein Abendessen organisieren. Ein geteilter Kalender sowie eine WG-Mailadresse vereinfachen die Kommunikation, und durch eine Verlinkung zu WordPress kann man sogar einen gemeinsamen WG-Blog starten (letzteres haben wir aber nicht gemacht! ;)).

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Beim Eintragen der Kosten wird sofort vom System ausgerechnet wer wem was noch schuldet. Graphiken mit des statiques ludiques et pratiques (praktischen und spielerischen Statistiken) erlauben außerdem zu sehen, wofür die WG am meisten gezahlt hat – feste Rechnungen, Essen, Putzmittel oder Parties.

Bei unserer Gruppe, die wir „The best of Nice“ genannt haben, klappt bis jetzt alles reibungslos. Wider Erwarten stehen jedoch bei uns nicht die Partyausgaben auf Platz eins sondern die Putzmittel! :)

 

Lektorat: Victoria Scherff



Anders (fern)sehen

 

Es wurde in diesem Blog bereits hinterfragt, ob Fernsehsender überhaupt innovieren wollen, oder zu innovieren brauchen. Diese Fragen stehen zur Debatte. Doch sollten die Sender es wollen oder als nötig empfinden, bin ich der Ansicht, dass sie es auf jeden Fall können!

Meine Meinung beruht auf der (auch wenn etwas abstrakten) Überzeugung, dass Formatinnovationen eine natürliche Konsequenz einer größeren Wandelung sind bzw. sein werden: die des Konzepts des Fernsehens.

 

Mehr als „high“: „new definition“

 

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Am 19. Februar kündigte Nielsen – das weltweit führende Unternehmen für Medienanalyse und – information – an, dass es seine Definition von „TV Viewing“ modernisieren will. Seit Jahren beschwerten sich Rundfunkanstalten darüber, dass ihre Zuschauerschaft nicht von den traditionellen Analysen wahrgenommen werden konnte. Dieses neue Verständnis soll das Problem nun korrigieren: ab September 2013 sollen die neuen Messungen in den USA auch streaming, gaming systems und mobile Geräte in Betracht ziehen; Xbox und iPad darunter. Das ist auf jeden Fall sinnvoll in einem Land, in dem schon 90% des Medienkonsums screen based ist (siehe Graphik). 

Die Entscheidung ist noch nicht definitiv, sie folgt aber dem Trend, der schon Dezember 2012 den ersten Schritt formalisierte: die Etablierung vom „Nielsen Twitter TV Rating“, das ab Herbst 2013 die Zahlen zur Reichweite von TV-bezogenen Tweets im US-Markt angeben wird. Mit dem „Nielsen Twitter TV Rating“ wird zum ersten Mal ein Maß der totalen Social TV-Aktivität erzeugt, die sowohl aktive als passive Leser der 140-Zeichen Kommunikation miteinbeziehen.

Der Nielsen Twitter TV Rating ist ein bedeutender Schritt für die Industrie, besonders weil dadurch Entwickler und Programmierer ansprechendere live TV und second-screen experiences, und Werber integrierte paid und earned media Kampagnen erstellen können. Als führendes Unternehmen für Medieninformation, erkennen wir Twitter als hervorragende Quelle von real-time Fernsehengagementdaten.“ Steve Hasker, Nielsen President for Global Media Products and Advertiser Solutions

„Diese Initiative spiegelt Nielsen Weitsicht in die sich entwickelnde Natur des Fernsehens, und wir freuen uns (..) auf diese Weise Rundfunkanstalten und der Werbebranche zu helfen, eine wahrhafte soziale TV-Erfahrung zu erstellen.“ Chloe Sladden, Twitters Vice President of Media 

Heißt aber auch mehr als nur „social“

 

Klar muss aber sein, dass dieses neue Verständnis von Fernsehen viel mehr als das social TV berechtigen muss. Das ist einer der fünf „Most Over-Hyped Future of TV Topics“, wie Jeremy Toelman es schon 2012 auf TechCrunch behauptete. In einer aktuelleren Äußerung, in der er die Begriffe Appointment TV (reguläre live Ausstrahlung),Catch-Up TV (on demand, VDR) und Social TV erläutert, verteidigt er sogar die Möglichkeit, dass letzteres – trotz des gegenwärtigen „Hype“s – in Zukunft für das Catch Up an Bedeutung verliere. 

Meines Erachtens muss sich ein neues Fernsehangebot diesen Kategorien nicht anpassen. Viel mehr stehen diese Kategorien sowie die unzähligen neuen screen consumption-Möglichkeiten (wobei wir Interaktivität als User Generated Content hier noch nicht einmal angesprochen haben) einer „Umerfindung“ zur Verfügung. Wenn Fernsehsender sich definitiv für Innovationen entscheiden, dann glaube ich, dass sie es in diesem Augenblick besser denn je können.

Lektorat: Victoria Scherff