Helsinki,
Trendblogger-Jahrgang 2012/2013 "Hyvää päivää", mit 5 A-Umlauten grüße ich aus der finnischen Hauptstadt. Seit September habe ich nun meine Uni-Stadt Jena verlässen und studiere für zwei Semester Sozialpsychologie an der Universität Helsinki. Zwischen Nokia-Schlagzeilen, buntem Angry-Birds-Franchise und entspannten Saunagängen finden sich hier in Finnland Innovationsreichtum und Entspannung zugleich. Inspiriert von diesem finnischen Geist, schreibe ich daher nun über aktuelle Trends aus der Weltdesignhauptstadt im Norden Europas.


Hacks/Hackers: Wo sich Journalisten und Programmierer treffen

Datenjournalismus ist kein Kinderspiel. Es erfordert mehr als nur Zahlen in Tortendiagramme zu verwandeln. Er wird daher nur von wenigen Journalisten praktiziert, die meist eigene Abteilungen in den Redaktionen haben. Wer mehr über den Kampf mit den Datenmassen lernen will, kann sich das Data Journalism Handbook zur Hilfe holen, das unsere Trendbloggerin Luise erst kürzlich vorgestellt hat: Vollgepackt auf 242 Seiten finden sich dort Anleitungen und Fallbeispielen. Doch was, wenn doch noch Fragen da sind?

Volles Haus beim Treffen in Helsinki | Foto von Hanna Nikkanen

Volles Haus beim Treffen von Hacks/Hackers in Helsinki | Foto von Hanna Nikkanen

Diesem Problem stellt sich das weltweite Netzwerk Hacks/Hackers, indem es Journalisten und Programmierer in lokalen Treffen zusammenbringt, um voneinander zu lernen. Der Name setzt sich entsprechend aus dem ursprünglichen Schimpfwort für Journalisten „Hacks“ und der Selbstbezeichnung für Technologie-Enthusiasten „Hacker“ zusammen.

Ob Vorträge, Gesprächsrunden oder Programmierkurse, unter dem Motto „rebooting journalism“ stellen sie sich den neuen Möglichkeiten des Journalismus und behandeln dabei nicht nur Datenjournalismus, sondern auch andere technikrelevante Medieninnovationen. Die neuen Medien werden hier als Chance und nicht als Gefahr für den Journalismus verstanden.

Ursprünglich wurde das Netzwerk 2009 in den USA gegründet und erstreckt sich mittlerweile über sechs Kontinente. Von New Delhi bis Berlin und von Buenos Aires bis nach Helsinki. Weltweit werden die Veranstaltungen über Facebook, Twitter und Meetup geplant und verbreitet. Ganz im Sinne der Möglichkeiten des Internets.

In Helsinki reihen sich die Treffen von Hacks/Hackers in eine Reihe anderer offener „Meet ups“ ein. Meist finden sich Programmierer oder Jungunternehmer zusammen, jetzt haben auch Journalisten ihren Platz gefunden. Kooperationen zwischen den Gruppen gibt es auch: Einige der Mitglieder von Hacks/Hackers Helsinki besuchen im Februar ein Meetup-Gruppe von Programmierern, um dort mehr über Javascript zu lernen.

Mittlerweile gibt es Hacks/Hackers auch in Deutschland: Hacks/Hackers Berlin organisiert nun seit Mitte 2012 Events in der Hauptstadt – und es sind bereits weitere Gruppen des Netzwerks geplant. Zusammen lassen sich damit auch Herausforderungen wie der Datenjournalismus stemmen.