Valencia,
Trendblogger-Jahrgang 2012/2013/2014. In ein Land ziehen, in dem man niemanden kennt, in dem man sich nicht auskennt und dessen Sprache man nur bedingt gut spricht ist eine blöde Idee? Möglicherweise. Habe ich es trotzdem gemacht? Auf jeden Fall! Seit Ende Januar lasse ich mich von Valencia verzaubern und gehe mit besonders offenen Augen und Ohren durch die Straßen, um eine ganz spezielle Kultur zu erleben und gelegentlich auch auf die eine oder andere Außergewöhnlichkeit zu stoßen. Ob ich dabei nur auf siestaliebende Spanier oder bahnbrechende Erneuerungen treffe, kann bei den Trendbloggern nachgelesen werden. Update 01/2014: ... und so schnell ist man dann auch wieder zurück in der Heimat - det dufte Berlin - und siehe da, berichtenswerte "Trends" gibt es überall.


Happy Birthday – 10 Jahre WordPress

So schnell kann die Zeit vergehen. Gerade eben eröffnet der Schriftsteller und nach eigenen Angaben erster deutschsprachiger Blogger Walter Laufenberg den Lesern, was ein „Blog“ denn überhaupt ist, Spanien sucht dafür noch eine passende Übersetzung wie „Vitácora1“, um die Sprache rein zu halten, während Deutschland sich wie selbstverständlich die englische Bezeichnung und Schreibweise einverleibt, und schon sind 10 Jahre um, zumindest für WordPress. Gegründet im Mai 2003 von Matt Mullenweg, hat die Blog-Plattform ihr Websoftwareangebot in Hinsicht auf leichte Bedienbarkeit, Flexibilität, Design und Kommunikation stets weiterentwickelt. Das WordPress aber immer noch wachsen kann, wird im Bereich der Sicherheit und Kodierung deutlich, zumindest laut Vielbloggern wie Manuel M. Almeida.

Dennoch an dieser Stelle: Herzlichen Glückwunsch WordPress zum ersten zweistelligem Jubiläum.

120sekunden.com-Martin Giesler

Letztendlich bleibt es umgangssprachlich auch in Spanien bei „el blog“ und man konzentriert sich auf das Wesentliche: den Inhalt. Derzeit soll es weltweit 173 Millionen Blogs geben. Laut Angaben von Technorati, einer Suchmachine speziell für Webblogs, gibt es vier Grundtypen von Bloggern: Hobbyisten, Professionals, Entrepreneure und Cooperate Blogger. (Abs. „Potential in Deutschland“)

simplified-blogging

Es gibt viele Blogs über das richtige Bloggen (z. B. BloggerBibel, mint.network, checkdomain.de). Zusammengefasst entspricht ein „guter“ Blog folgenden Kriterien: Finde eine Nische/interessante Themen, schreibe gut, mitreißend, fehlerfrei und regelmäßig, strukturiere deinen Blog übersichtlich, unterstreiche ihn mit passendem Bildmaterial und vernetze dich.

Eine „Anleitung,“ mit einem Augenzwinkern, zum erfolgreichen Vermarkten eines Blogs gibt es bei Spreeblick. Hier erhält der Blogger amüsant geschriebene Tipps wie: „Blogroll zuerst“, „Kommentare sind wichtiger als eigene Artikel“ und „verlinke“.

Was in der Theorie vermeintlich leicht klingt, lässt sich in der Praxis nicht immer so einfach umsetzen. Was wohl auch ein Grund dafür sein könnte, warum die Halbwertzeit mancher Blogs ebenso lange beträgt, wie gutgemeinte Vorsätze zu Neujahr – aber auch für „dead urls“ gibt es den passenden Blog – Zombie Dead Blog

 

mysisterblogs.blogspot.com ilovebooks.blogspot thesaurus.blogspot

Tipps und Tricks können hilfreich sein, aber letztendlich macht jeder seine eigenen Erfahrungen mit der Medienwelt und Blogs. Keine Erfahrung ist kaum mehr möglich.

Was sind deine Erfahrungen?

1Angelehnt an das Wort „bitácora“, was Logbuch oder auch Bordbuch bedeutet

24 KOMMENTARE , GEBE EINEN KOMMENTAR AB

  1. ich persönlich könnte auch sehr gut leben ohne den großteil der blogs die so im internet zu finden sind.
    weil sich der großteil nicht an diese „regeln“ für einen guten blog halten und es ihnen egal ist ob die „nische“ die sie entdeckt haben noch frei ist.

    obwohl man auch sagen muss, dass manche blogs sehr bereichernd sind

  2. Krass wie schnell die Zeit vergeht, kommt mir vor als wenn es gestern war. Von der Halbwertszeit von Blogs kann ichn Lied singen. Habe n extra Ordner mit dem ich Blogs von Freunden abboniere. Wenn die mal länger als n Monat durchhalten ist das erstaunlich…

  3. Mich konnte noch nie lange ein Blog fesseln. Mal stoße ich auf einen halbwegs interessanten, aber das Interesse nimmt bei mir immer sehr schnell ab.

    • Geht mir ähnlich, der einzige der mich bei Laune gehalten hat, wurde dann auch irgendwann in die ewigen Jagdgründe geschickt!

  4. Eine weitere sehrwichtige Regel: Halte dich kurz!
    Ich kenne zu viele Blogs, in der die Leute sich (downscroll-)seitenweise auslassen, so dass die wenigsten die Muße haben einzusteigen und zu kommentieren. Der Blogger selbst braucht auch immer länger neuen Content zu produzieren und schiebt das dann auch immer weiter auf, bis der Blog tot ist oder keiner mehr reinschaut, weil die Updates zu unregelmäßig kommen.

    Lieber regelmäßige, kurze und prägnante Updates posten!

    Ansonsten ist das aber ein schöner (und nicht zu langer 😉 ) Artikel!

    • Dann zieh dir doch ’nen Vlog oder einen Podcast rein, wenn du zu faul zum Lesen bist.

    • Ich verstehe deinen Einwand, aber was sind wir denn für eine Intelligenzgesellschaft, wenn uns lange Texte abschrecken? Wenn ein Artikel gut geschrieben ist, kann er doch auch lang sein oder glaubst du wir entwickeln durch Blogs eine andere Lesekultur?

  5. Wie genial ist den der Cartoon von John Atkinson! Besser kann man einen Blog nicht erklären.
    Aus meiner Sicht gibt es drei große Probleme bei Blogs:

    Aus Sicht des Blogers:
    1.) wie werde ich gefunden?
    2.) wie halte ich die Leute?
    3.) wie bekomme ich eine Refinanzierung hin?

    Aus Sicht des Users / Lesers:
    1.) wie finde ich den passenden Blog?
    2.) wie kann ich den guten von dem schlechten Blog unterscheiden?
    3.) wie bleibe ich dran ohne ihn feeds zu ertrinken und nicht unnötig viel Zeit zu verbrauchen?

    Die meisten Blog die ich kenne, werden entweder von einem Redakteur geschrieben, der eine Zeitung im Background haben
    oder sie sind aus Bürgerprotesten entstanden.
    Aber gerade im zweiten Fall ist das Problem, dass diese Proteste auch schnell wieder abklingen und wie hält man die Leute dann noch bei der Stange. Ich finde die Entwicklung toll, dass jeder seine Meinung kund tun kann, aber ehrlich gesagt fehlt mir die Zeit die guten von den schlechten Blogs zu unterscheiden. Es gibt nur wenige Blogs die ich verfolge, die meisten davon nur in sehr unregelmäßigen Abständen.

    • Auch wenn die Tipps von Spreeblick (verlinkter Artikel) sehr humorvoll geschrieben sind enthalten sie eigentlich hilfreiche hinweise, die man natürlich nicht überstrapazieren sollte.
      Ich frage mich nur, ob eine Refinanzierung für jeden Blogger von Interesse ist? wenn es einfach passiert hat bestimmt keiner etwas dagegen, aber legt man es darauf an. Vielleicht ist das vergleichbar mit Podcasts?

    • Ich stimme dir zu, dass es oft sehr schwierig sein kann den passenden Blog zu finden und ebenso die erwünschte Information im passenden Blog. Durch die Recherche lernt man dann meistens mehr, als durch die Lektüre.
      Siehst du Blogs in erster Linie als Werkzeug, um dich zu informieren? Oft haben Blogs ja auch die Intention zu unterhalten.

      • Das mit der Refinanzierung seh ich vielleicht zu sehr aus der Verlags- und Journalistenbrille und ja, in den meisten Fällen nutze ich Blogs um mich zu informieren.

  6. Blogs haben das große Defizit, dass sie selten objektiv und fachgenau geschrieben sind. Viele „Blogger“ betreiben leider nur eine Meinungsmache aus einer sehr eingeschränkten Perspektive. Selten habe ich Blogs gelesen, welche ich für tiefgängig, sinnvoll und informativ waren.

    Das manche „Blogger“ nun als Prominent oder teils sogar zu politischen Themen befragt werden und als „Experten“ betrachtet werden ist vielleicht ein Phänomen der neuen Medien. Ich persönlich halte wenig von so einseitiger Stmmungsmache. Da könnt ich mir ja teilweise gleich eine „Lobbyistenzeitung“ kaufen

    • Da sprichst du einen interessanten Konflikt an. Ist ein Blog jetzt etwas privates oder ein Text, den man mit journalistischen Maßstäben betrachten sollte? oder beides?
      Eigentlich ist es doch durchaus positiv, wenn dem Leser bewußt wird, dass er etwas liest, dass er dabei auch kritisch reflektieren muss und sich nicht einfach nur von der Nachricht „berieseln“ lassen kann.

      Das es fachlich fundierte Blogs gibt, siehst du ja an Die Trendblogger :)

  7. Meine lieblings Blogs sind eigentlich die Kochrezepte Blogs. Obwohl ich mir nicht so sicher bin, ob eine Rezeptesammlung auch als Blog angesehen werden kann.

  8. Blogs, Blogs, Blogs … wenn man seine Zeit nicht auf anderem Wege totschlagen kann, dann liest man Blogs.
    Was interessiert mich die Meinung fremder Leute? Wenn sie wenigstens einen journalistischen Anspruch hätten …
    Wenn ich nicht gerade mit dem Blogger befreundet bin, lese ich keine Blogs.

    • Dito, interessiert doch keine Sau. Reichen die zahlreichen Foren und Twitter/ Facebook-Posts nicht aus?

    • Das geht mir auch so, ohne persönlichen Bezug zum Blogger wurde mein Interesse bisher nicht geweckt.

  9. Da fällt mir jemanden ein, deren Blog ich schon lange nicht mehr gelesen habe… 😉

    • Hi, ich glaube, das ist schwer zu sagen, weil man Blogs nach den eigenen Interessen liest und nicht wie die Nachrichten. Wenn du dich also fürs Kochen interessierst, kannst du nach Kochblogs suchen. Ich finde auch viele Näh- bzw. Selbstmachblogs sehr empfehlenswert. Man kann sich aber auch einfach nur zerstreuen lassen oder Urlaubserlebnissen von Freunden folgen. Ich nutze Blogs eher um meinen Hobbys nach zu gehen oder um meine Gedanken zu zerstreuen, wenn ich nicht genug Zeit habe, um mich gemütlich mit einem Buch irgendwo hinzusetzen, aber trotzdem eher „Geschichten“ lesen möchte und keine „Infotexte“.

  10. Ja, an die Frage von Jennifer möchte ich mich gerne anschließen…

    Aber mal „blödgefragt“ worin besteht der wesentliche Unterschied zwischen einem Blog und einem Forum? Sry, wenn das hier eigentlich nicht hingehört… 😉

    • Der größte Unterschied liegt wohl darin, dass Blogs sehr Artikeln ähneln, die man aus dem bisherigen Printmedien kennt, natürlich mit etwas anderen Kriterien. Oft werden Blogs auch nur von einer Person geführt. Foren bieten oft hauptsächlich Hilfestellungen und es steht eine mehr oder weniger große Schreibgemeinschaft dahinter. In Foren ist die Diskussionskultur sehr ausgebaut, die eigenen Meinung vorrangig, aber die geschriebenen Beiträge sind meist kürzer.