Berlin,


Game Over? Wagt den Neustart des Internets!

Die massenhafte Internetüberwachung ist nicht greifbar. Vielleicht formiert sich auch deshalb so wenig politischer Protest dagegen. Die Initiative „Reset the Net“ möchte das ändern: Internet-Aktivist_innen wollen die User im Netz vor Geheimdiensten schützen. Über den Aufruf zur kollektiven Verschleierung im Internet.

(mehr …)



Buzzfeed, auf dem Weg nach oben

Die amerikanische Webseite Buzzfeed bietet – teils seriöse, teils weniger seriöse – Nachrichteninhalte, gepaart mit Listicles über Katzenbabys, Horrorfilme und Boy Bands aus den 90ern. Während die 2006 gegründete Seite kontinuierlich wächst und schwarze Zahlen schreibt, hat die US-Medienlandschaft das Potential der Seite erkannt.

Buzzfeed berichtete exklusiv von Glenn Greenwalds Abgang beim Guardian.

Buzzfeed berichtete exklusiv von Glenn Greenwalds Abgang beim Guardian.

Zuletzt sorgte eine Meldung für viel Aufsehen, wonach Glenn Greenwald, Enthüllungsjournalist beim Guardian, das britische Traditionsblatt verlässt. Greenwald wurde vor allem durch die Zusammenarbeit mit Edward Snowden und den Publikationen zum NSA Skandal bekannt. Die Nachricht seines Wechsels gab weder sein bisheriger Arbeitgeber, noch ein anderer konventioneller Verlag bekannt: buzzfeed.com berichtete exklusiv und an aller erster Stelle von Greenwald’s Karriereschritt.  (mehr …)

Gent,


Edward Snowden als Gameheld

Inzwischen sollte jeder Whistleblower Edward Snowden und seine Enthüllungen über die Spionagepraktiken der NSA kennen. Sein Schicksal beschäftigt weltweit die Öffentlichkeit. Jetzt haben sich auch die Spieleentwickler diesem Thema angenommen. Und das sehr erfolgreich.

Snowden Game

Das derzeit bekannteste Snowden-Spiel programmierte der Niederländer Robin Ras von MijnGame.nl in nur drei Tagen. Sein Flash-Spiel „Snowden‘s Leaks: The Game“ wird in der Szene begeistert gefeiert. Der 23-jährige Entwickler liefert damit einen satirischen Kommentar zur aktuellen Debatte.

Jetzt kann jeder Edward Snowden sein

In „Snowden‘s Leaks“ schlüpft der Spieler in die Rolle von Edward Snowden. Im NSA-Hauptquartier lädt Snowden geheime Daten von den Computern auf seinen USB-Stick herunter. Dabei muss er NSA-Agenten und Überwachungskameras aus dem Wege gehen, sich hinter US-Flaggen verstecken oder Wachmänner mit Donuts ablenken. Am Ende muss Snowden sogar Präsident Obama überlisten. Die Mission ist erfüllt, wenn alle Daten aus dem Fenster „geleaked“ bzw. geworfen wurden.

(mehr …)

San Francisco,


Das Geschäft mit der Sicherheit

Seit dem NSA-Skandal sorgen sich viele US-Bürger und Firmen um die Sicherheit ihrer Daten. Das bedeutet gleichzeitig volle Auftragsbücher für die Entwickler für Sicherheitssoftware. Die Branche profitiert vom Abhörskandal.

Fast täglich erscheinen neue Meldungen über die Abhörpraktiken von Geheimdiensten. Ein Thema, das mehr und mehr in den Fokus der amerikanischen Öffentlichkeit rückt – spätestens seit nun veröffentlichte Dokumente belegen, dass die NSA massiv die Privatsphäre tausender US-Bürger verletzt hat. Die wachsende Sorge der Amerikaner um die Sicherheit der eigenen Daten ist eine Medaille mit zwei Seiten, denn viele Softwarefirmen nutzen die Gelegenheit und profitieren von dem Abhörskandal: Mit neuen Cloud-Plattformen, Verschlüsselungsprogrammen oder externen Servern schlagen die Softwareentwickler Kapital aus dem beschädigten Sicherheitsgefühl von – privaten und geschäftlichen – Internetnutzern. Das Geschäft boomt.

Kaum eine Softwarefirma, die sich um Sicherheitsfragen kümmert, wächst so schnell wie Axcient. Das im kalifornischen Mountain View ansässige Unternehmen verspricht für seine Privat- und Geschäftskunden ein Rund-um-Sicherheitspaket aller Daten, in jedem Arbeitsschritt – von der einzelnen E-Mail bis zur Sicherung von großen Datensätzen. Zu den vielen Produkten von Axcient gehört unter anderem ein „Backup & Recovery“–System, das eine vollständige Sicherheit aller Kundendaten verspricht: Die auf einem abgelegten Server gespeicherten Files werden nochmals extra auf einem zweiten Server gesichert – ein Backup des Backups.
Wie gut das Sicherheitsgeschäft läuft, belegen die Umsatzzahlen: In den letzten drei Jahren ist der Absatz von
300 000 $ auf knapp zehn Millionen Dollar gestiegen. Zudem wurde Axcient im Juni mit dem prestigeträchtigen HP AllianceOne Partner of the Year Award ausgezeichnet.

Auch Start-Ups verdienen mit dem Sichern von Daten: Todd Thiemann, Vize-Boss des vor zwei Jahren gegründeten IT-Unternehmen PrivateCore, bloggt auf der eigenen Firmenhomepage über Edward Snowdens Enthüllungen und die staatliche Telekommunikationsüberwachung durch die NSA. Eine seiner Sicherheitslösungen ist vCage: Ein von PrivateCore entwickeltes Chiffrierungsprogramm, das Daten verschlüsselt und vor nicht autorisierten Zugriffen schützen soll. Ob die Software gegen PRISM und Co. resistent ist, bleibt offen. Dennoch spricht PrivateCores Erfolg für sich: Die Jury der Fachseite VentureBeat wählte das Silicon-Valley-Unternehmen aus mehreren hundert Bewerbern zum „Best Cloud Start-Up“.

Neben privaten Nutzern und Firmen sind zwischenzeitlich auch die Regierungsstellen in Washington im Cloud-Zeitalter angekommen: Die IQ Businessgroup, eine Consultingfirma, die sich um Softwarefragen kümmert, hat einen Vertrag mit dem Departement of the Interior ausgehandelt: Das US-Pendant zum deutschen Innenministerium zahlt der IQ Businessgroup 50 Millionen Dollar zur Sicherung seiner Daten.