Stockholm,
Trendblogger-Jahrgang 2012/2013 Schweden steht für endlose Wälder und Seen; die Natur bestimmt dieses Land. Gleichzeitig gilt es als eines der innovativsten und offensten im Bereich der Technik und Neuer Medien. Wer kennt oder nutzt nicht Skype oder Spotify? Wie das zusammenpasst, möchte ich in meinem Auslandssemester in Stockholm gerne herausfinden - und meine Erfahrungen mit euch teilen.


Kann eine App Leben retten?

Brustapp: Krebsfond Rosa Band und Kellog's Special K erinnern an das, was wichtig ist.

Brustapp: Krebsfond Rosa Band und Kellog’s Special K erinnern an das, was wichtig ist.
(Quelle: minspecialk.se)

„20 Frauen in Schweden erhalten jeden Tag den Bescheid, den niemand erhalten will; dass sie Brustkrebs haben“ beginnt die Werbekampagne, die der Krebsfond Rosa Band und Kellog’s Special K in der schwedischen Gratiszeitung Metro fahren. Ihr Ziel: Frauen an die Brustuntersuchung erinnern – und das wenn nötig per App!

Der Cerealienriese hatte dabei seinen Beitrag durch eine Untersuchung zur Aktion geleistet: In einer Umfrage gaben 51 % aller schwedischen Frauen an, dass sie es versäumen oder einfach unterlassen, regelmäßig ihre Brust zu untersuchen. Die App legt nun den 8. jedes Monats als Untersuchungstag nahe.

Und das nicht von ungefähr: Weltfrauentag ist jährlich am 8. März und soll den Ausschlag für die Terminierung gegeben haben. Die App unterrichtet außerdem, wie frau ihre Brust richtig untersucht und versucht so, dem Unwissen und vielleicht auch der Angst vor einem möglichen Treffer ein Ende zu machen.

Kein Witz: Brustquiz lockt die Benutzerin

Trotz der ernsten Thematik wissen die Entwickler offenbar, dass Wissensvermittlung auch über Spaß und Belohnung erfolgt. So haben sie etwas eingebaut, was in diesem Zusammenhang zumindest nicht unmittelbar in den Sinn kommt: Die Anwenderin kann am Brustquiz teilnehmen und so jeden Monat Preise gewinnen.

Dagegen ist der langweilige Brief, den die Krankenversicherungen in Deutschland zur Erinnerung an die Mammographie verschicken, doch nichts! Klar bleibt allerdings: Auch durch eine gute App verschiebt sich die Eigenverantwortung zur selbstständigen und ärztlichen Vorsorge keinesfalls.

2 KOMMENTARE , GEBE EINEN KOMMENTAR AB

  1. Hm. Was sich die Werbeindustrie alles einfallen lässt… Der Artikel ist aufschlussreich, dennoch wäre es angebracht, das Thema etwas tiefer aufzugreifen. Die sozialen, lebenswirklichen und medienkulturellen Umstände und Implikationen aufzugreifen würde den Artikel sicher etwas mehr Tiefgang und Würze geben. Das Theme schreit ja geradezu danach, Denkanstöße und Diskussionen aufzubringen.
    Aber Danke für diesen Artikel Niklas.