Luise Brandt

Luise Brandt

Trendblogger Jahrgang 2011/2012 Hallihallo, ich bin Luise Brandt, 21 Jahre alt und studiere International Business Management an der HWR Berlin. Am ersten September ist es dann endlich so weit: ich steige in den Flieger um mein Auslandsstudium an der FINEC in St. Petersburg anzutreten. Als ob das nicht schon allein aufregend genug wäre, stürze ich mich dann auch noch auf die neuesten Medientrends, die bei uns noch völlig unbekannt sind! Ist auch St. Petersburg die europäischste Stadt in Russland, bleibt der kulturelle Unterschied zu Deutschland unheimlich groß und ist besonders durch starke Gegensätze geprägt. Bietet also eine ganz neue Welt! Ich freue mich auf all die neuen Entdeckungen und natürlich auch auf viel Resonanz!


Russland ohne Idioten?!

Russland ohne Idioten?!Jeder, der auch nur kurzzeitig in Russland gelebt hat, musste auch schon Erfahrungen mit der etwas steifen Bürokratie machen. Da geht es nicht immer ordentlich oder fair zu. Auch wir Austauschstudenten können trotz der tatkräftigen Unterstützung der Uni ein Lied davon singen… Was im Kleinen schon tierisch nervt, ist im größeren Stil aber ein echtes Problem: Es macht ein Land für Investoren und Arbeitskräfte extrem unattraktiv!
Um diesem entgegen zu wirken, hat Präsiden Medvediev noch während seiner Amtszeit die so genannte “Offene Regierung” ins Leben gerufen, welche Politik und das ganze Drumherum wesentlich verbessern soll. Aber wie geht man das ganze an? (more…)



Museen digital

Wer in Deutschland an ein Museum denkt, hat meist graue Langeweile im Kopf. Man läuft durch endlose Räume, liest sich vollgepackte Tafeln durch, die man im nächsten Raum eh wieder vergessen hat und ist dann froh, wenn man wieder das Licht der Sonne erblickt.

Gut, in Sankt Petersburg ist das oft nicht anders. Eine Ausnahme sind aber die riesigen, zahlreich vorhandenen Parkanlagen. Unter dem Motto: “Mehr entdecken” kann jeder Smartphonebesitzer nun auch Zusatzinformationen über sein Handy erlangen.

Dies geht auf zwei Arten:

1. QR Codes:

Diese Variante wird häufiger genutzt. Ein QR Code ist ein kleines Feld, was aus schwarzen und weißen Punkten besteht und mit der richtigen App eingelesen werden kann. In Deutschland sieht man diese kleinen Dinger schon überall. Auf Werbung in der U-Bahn, an Zeitungsartikeln und überall dort, wo jemand noch weitere Infos zur Verfügung stellen möchte, die aber beim besten Willen nicht aufs Papier passen.

In den Parks Sankt Petersburg läuft es folgendermaßen ab: Auf jeder Infotafel steht oft auch ein solcher Code. Schnell mit dem Handy eingelesen, bietet er viele Überraschungen. Alte Strichzeichnungen, die zeigen, wie der Palast mal aussah, kleine Anekdoten und vieles mehr.

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2. Augmented Reality

Auf diese Art und Weise kann man den neu eröffneten Sommergarten ganz anders erleben. In einem der kleinen Cafes lädt man sich einfach und kostenlos ein kleines Programm auf das internetfähige Smartphone und schon kann es losgehen: Mit erhobener Kamera quer durch den Garten. Da kann man dann noch einiges Neues entdecken und versteckte Dinge tun sich vor einem auf.

Am Anfang fragte ich mich noch, was denn die Touristen geritten hat, die telefonschwenkend den Park durchkreuzten, jedoch war schnell klar, dass dieses Programm extrem viel Spaß macht!

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Ich finde diese Idee klasse. Obwohl die Petersburger Museen schon sehr kinderfreundlich sind, macht diese Möglichkeit manch langweiligen Park zum Abenteuerspielplatz. Es wandelt das einfache Konsumieren und Vergessen in aktive Teilnahme um und eröffnet ganz neue Perspektiven.



Dein Handy als Kreditkarte

Dank der vorangegangenen Krisen traut man hier den Banken nicht 100%ig. Mal abgesehen vom schlimmsten Fall, der Bankenkrise, könnte es ja sein, dass jemand die Kreditkarte klaut  oder auch über gestohlene Kontodaten nach seinem eigenen Willen verfügt.

Deshalb gibt es in Sankt Petersburg den Service RuRu, der dein Handy  ganz einfach in ein Zahlungsmittel verwandelt!

Dafür meldet man sein Mobiltelefon (des Anbieters Beeline) per SMS-Code an und besorgt sich so eine virtuelle Kreditkarte. Mit dieser kann man dann folgende Dinge tun:

  1. Produkte im Internet bezahlen
  2. Öffentliche Gebühren (auch Knöllchen) begleichen
  3. Sogar Geld bei den Automaten der Alphabank abheben

Für jede Transaktion schreibt man einfach wieder eine SMS mit einem bestimmten Code an RuRu und erhält die Daten einer Virtuellen Kreditkarte (Ablaufdatum und Sicherheitsschlüssel, Pin Code) Diese kann man dann problemlos eingeben und die gewünschte Operation durchführen. Wichtig dabei ist, dass die Daten nur eine Stunde gültig sind, was das Bezahlungsverfahren so sicher macht.

Klasse dabei ist auch, dass damit Geldeinzahlungen schneller vorzunehmen sind. Wie vorher schon einmal berichtet, kann man hier mit Automaten sein Handy aufladen. Also könnte eine Freundin am anderen Ende von Russland mir 100 Euro einzahlen, die ich innerhalb weniger Minuten zur Verfügung hätte.  Bei einer Bankoperation muss man schon meist einige Tage warten.

Das Geld wird nach dem Bezahlvorgang einfach von der Handyrechnung gebucht, was bei einem Prepaid Handy noch einen Sicherheitsfaktor ausmacht: Man dieses Konto ja nicht überziehen!

Dieses Bezahlsystem finde ich unheimlich praktisch, da es sicher und einfach zu handhaben ist. Schade ist nur, dass man es wohl nur als Beeline Kunde nutzen kann.



Dein Taxi ganz direkt

Da in Sankt Petersburg ab Mitternacht die Öffentlichen nicht mehr fahren und auch kein Nachtverkehr existiert, sind Taxen hier fast nötiger als in New York. Leider ist das Taxinetz sehr unübersichtlich. Es existieren verschiedene Firmen und meist kann man auch einfach einen beliebigen Fahrer an der Straße heraus winken, der einen für einen guten Preis mitnimmt.

Wer jedoch das Bedürfnis nach einem legalen Taxi hat, kann nun eine App (erhältlich für IPhone und Android) benutzen, welche den Taxiruf weitaus erleichtert.

Mit Yandex.Taxi hat man eine Plattform, die einen mit wirklich allen nötigen Infos versorgt.

  1. Man gibt seinen Standort, Ziel und gewünschte Zeit ein und kann sogar Preis- oder Firmenwünsche angeben. Wenn man die Adresse nicht genau kennt, kann man auch gern Orte in der Nähe nennen, wie Cafés oder Kinos.
  2.  Dann sagt einem die App, wie viele Autos noch wie weit entfernt sind. Dabei werden auch wirklich nur die Fahrer angeboten, die sicher in der angegebenen Zeit fahren können. Dafür brauch man nicht einmal einen Dispatcher! Die freien Taxis wissen gleich über die App Bescheid!
  3. Zu guter Letzt kann man in Echtzeit auf einer Karte zusehen, wie sich der Fahrer auf den Weg macht. Dabei werden alle wichtigen Infos angezeigt, wie Taxinummer, Automodell und Farbe. So kann man sein Transportmittel direkt erkennen!

Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, wie erfolgreich diese App in Sankt Petersburg oder Moskau sein wird, da die meisten es eh vorziehen an der Straße ein Auto anzuhalten. Es ist billiger und verkürzt einem die Wartezeit. In Berlin jedoch, wo man manchmal verzweifelt nach einem Taxi sucht, wäre diese Anwendung sicher ein Kracher!



Sei dein eigener DJ!

Als Student, besonders im Auslandssemester, liebt man Bars sehr. Sankt Petersburg hat da auch so einiges im Angebot. Aber die Musik dort ist manchmal etwas mittelmäßig.

Die von uns oft besuchte Kontaktbar hat da jedoch etwas im Angebot: Einen kleinen DJ Automat!

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Dieser ist relativ unauffällig, aber obercool! Man wirft einfach 20 Rubel (ca 50ct) hinein und sucht sich sein Lieblingslied aus. Dabei ist von russischen Klassikern bis zu amerikanischen Charts fast alles dabei.

Das Lied reiht sich dann in eine Schlange ein und wird meist innerhalb der nächsten 10- 20 Minuten gespielt. Dies sorgt nicht nur für gute Stimmung, sondern hält die Gäste meist länger im Laden.

Also, liebe deutsche Bars, besorgt euch einen solches DJ Pult und macht eure Gäste noch glücklicher!!!

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Klimperdose?! Brauch ich nicht!

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Spenden zu sammeln ist auch im digitalen Zeitalter recht mühselig. Man muss mit der Dose klimpern, große Veranstaltungen ausrichten und wirklich viel Zeit investieren um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Wie schön wäre es nur, wenn man sich nur zurücklehnen und einfach zuschauen könnte?

Seit einiger Zeit gibt es nun sogar für diesen Zweck eine App. Diese kann über Facebook oder vkontakte genutzt werden und ist extrem bequem.

Unterstützt wird diesen Angebot von Yandex Money, einem Onlineüberweisungsservice, der PayPal ähnelt.

 

Aber vor dem Überweisen muss doch erst einmal eine Idee stehen? Richtig!

Ich werde das man an einem Beispiel erklären:

 

Letztens ist mein Laptop kaputt gegangen. Wäre der schlimmste Fall eingetreten, hätte ich einen Neuen kaufen müssen. Da das Geld bei einem Studenten immer knapp ist, würde ich bei dieser App eintragen:

“Für einen neuen Laptop!” Dazu beschreibe ich kurz meine Situation und wie viel Geld ich benötige. Dann lehne ich mich zurück und warte ab.

Jeder, der mich unterstützen will, kann nun über YandexMoney Geld für diese Sache spenden.

Wenn dann der gebrauchte Betrag zusammen gekommen ist, bekomme ich das Geld, kann es auf mein Bankkonto bringen oder gleich zum Elektrofachhändler meines Vertrauens tragen. Wuhuu, ich habe einen neuen Laptop!!!

Wie einigen vielleicht schon aufgefallen ist: Mein Laptop ist nun nicht gerade ein guter Zweck.

Diese App soll auch nur als Instrument dienen, deshalb wird nicht überwacht, wozu das Geld gesammelt wird. Letztens trug ein Mann Geld für eine Waffe zusammen, um seinen Blödmann von Chef zu erschießen. Ich hoffe, dass das nur ein Scherz war und der Gute sich noch bester Gesundheit erfreut. ;)

Auch muss man am Ende nicht nachweisen, ob man das Geld tatsächlich für den versprochenen Zweck genutzt hat. Im Endeffekt kann man auch die 1000 Euro zum Shoppen benutzen, anstatt es dem Kinderheim zukommen zu lassen. Das finde ich etwas schwierig.

Trotz dieser Unsicherheiten denke ich, dass diese App klasse ist und helfen wird viel Gutes zu tun. Schließlich macht sie Spenden einfacher, schneller und effektiver und unsere Welt hoffentlich ein bisschen besser!

 

 



Was? Wo? und Wann?

Nun, der Titel dieser Fernsehsendung verrät nicht gerade viel. Klingt mehr nach einem Abklatsch der Sesamstraße als nach interessanter Unterhaltung.

Aber nein, diese Quizshow ist so dermaßen fesselnd, dass es mich erstaunte, als ich erfuhr, dass dieses Format in Deutschland nicht existiert. Schließlich ist es in Russland seit 1975 beliebt!

Das Spielprinzip ist relativ einfach. Eine Mannschaft der Wissenden, bestehend aus 6 sehr intelligenten Personen, steht der Mannschaft der Zuschauer gegenüber. Diese haben Fragen eingeschickt, die um eine Art Glücksrad platziert werden, um welches auch die Wissenden sitzen.

So werden die Fragen per Zufallsprinzip gewählt und vorgelesen. Danach hat die Mannschaft eine Minute Zeit um per Diskussion die Lösung zu finden. Antworten sie richtig, bekommen sie einen Punkt, antworten sie falsch, geht der Punkt an die Fernsehzuschauer. Wenn eine Mannschaft 6 Punkte bekommen hat, ist das Spiel beendet und sie hat gewonnen.

Ziemlich einfach, oder?

Die Geschichte des Spieles ist so gestaltet, dass sie eigentlich jeder mit kreativem und logischem Denken lösen kann. Man muss also nicht nachts auf den Fakten der Welt schlafen! Es gibt normale Versionen oder auch welche, die mit Gegenständen verbunden sind.

So könnte sie aussehen:

Nach dem humoristischen Kalender von Belajew und Ŝtaŭber: «Wäre diese Aussage wahr, hätte dies nicht so einen angenehmen Geschmack». Raten Sie, von welcher Aussage die Rede ist und sagen Sie, was das ist. (Antwort: , die Aussage: In vino veritas (lat: im Wein liegt die Wahrheit). Die Frage basiert auf der Gegenüberstellung der Sprichworte „In vino veritas“ und „die bittere Wahrheit“.)

Wenn man die Antwort hört, muss man stöhnen, wie einfach sie ist! Dieser Umstand macht das Mitraten so spannend!

 



SMS- Alarm!

Post

Dieses Bild schreit nun nicht gerade nach Innovation, oder? Nun, die Russische Post genauso wenig. Es ist schon schwer bei denen Briefmarken zu bekommen…

Aber doch, auch sie sind dabei und haben sich Folgendes ausgedacht:

Sie versuchen nun, den Service der Sendeverfolgung auf das Essentielle zu reduzieren: Eine Benachrichtigung über die Ankunft der Post.

Wie geht das nun am bequemsten und direktesten? Mit einer SMS!

Wenn man nun eine Express Lieferung bei der Russischen Post aufgibt, füllt man ein Zusatzformular aus, welches die Art und Nummer des Telefons abfragt, und bezahlt die Gebühr von 12 Rubel (ca 30 Cent) Dann wartet man auf die Ankunft der Post.

Laut offizieller Angaben bekommt man die SMS- Notifikation im (besten Falle) spätestens 4 Stunden nach dem Eintreffen der Lieferung.

Im Moment ist dieser Service nur an bestimmten Poststellen in der Leningrader Region, Sankt- Petersburg und Voronezh, sowie der entsprechenden Region verfügbar. Wenn er sich aber als erfolgreich und effektiv erweist, soll er ausgeweitet werden.

Vertrauen tue ich dem Frieden jedoch nicht ganz, da die Russische Post eher langsam und unzuverlässig ist. Jedoch werde ich das Angebot auf jeden Fall ausprobieren!